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Robuste Gaudi an der Donau

Von Erhard Gstöttner, 30. April 2015, 00:05 Uhr
Das Volk liebte stets das Jahrmarktvergnügen in Urfahr. Bild: OÖN/Archiv

Der Urfahraner Jahrmarkt: 1817 fand der Markt erstmals statt, damals auf dem Steinmetzplatzl im heutigen Alt-Urfahr-West – Seit 1902 ist das jetzige Areal an der Donau Standort des weitum beliebten Volksfestes.

  • Seit 1902 ist das jetzige Areal an der Donau Standort des weitum beliebten Volksfestes

Vorbild Oktoberfest?

198 Jahre alt ist der Urfahraner Markt, der morgen, Freitag, wieder beginnt. Das Treiben am Donauufer zwischen Ars Electronica Center und SV-Urfahr-Platz ist kein Zeitgeist-Knaller. Doch das Volk liebt dieses Spektakel mit Bratwürsteln und Zuckerwatte, Autodrom und Riesenrad, Bier und Grillhendln, Kleiderschürzen und Krauthobel.

Mehrmals gab es zuletzt Anläufe, den Jahrmarkt hochzustylen, ihm eine Schickimicki-Note wie dem Münchner Oktoberfest zu verleihen. Doch der Urfix, wie ihn junge Leute nennen, ist widerspenstig. Er ist ein Volksfest geblieben, ein Gaudium vor allem der so genannten kleinen Leute. Bis zu 650.000 Menschen strömen auf den Jahrmarkt.

Geschichte

Kaiser erteilte Markt-Recht

102 Jahre bevor Urfahr ein Teil der Stadt Linz wurde, erhielt die selbstständige Gemeinde Urfahr das Recht, Jahrmärkte abzuhalten. "Im Jahr 1817, am 20. März, erteilte Franz der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich ... der unterthänigsten Ortsgemeinde Ufer Linz das Recht, das Jahr hindurch zwey Mal Jahrmärkte, jeder zwey Tage dauernd, abzuhalten berechtigt sein sollen", heißt es im kaiserlichen Dekret, das die Urfahraner Jahrmarkt-Tradition begründete.

Anfangs war der Markt ausschließlich Umschlagplatz für Gebrauchsgüter und landwirtschaftliche Geräte. Zunächst hielt man diesen Markt im seinerzeitigen Zentrum des damals noch recht kleinen Orts Urfahr ab, am Steinmetzplatzl am Donauufer. Später übersiedelte der Markt auf den heutigen Bernaschekplatz an der Rudolfstraße. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kamen auf den Markt Geräte wie Schiffsschaukeln und Schießbuden.

1919 drohte das Ende

Robuste Gaudi an der Donau
Auch in Nazi-Ära gab es den »Urfix«. Bild: OON

1902 landete der Jahrmarkt an seinem jetzigen Standort. Doch 1919 bei der Eingemeindung von Urfahr durch Linz drohte das Ende. Nach heftigen Protesten musste sich die Stadt Linz verpflichten, den zwei Mal jährlich stattfindenden Jahrmarkt "für alle Zeiten aufrecht zu erhalten und zu fördern". So geschah es bis heute.

In der Zwischenkriegszeit florierte der Markt auch mit besonderen Angeboten für Kinder wie Ponyreiten und durch Kuriositätenausstellungen. Flau verlief das Geschäft während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit. Erst nach dem Abzug der Besatzungsmächte lebte der Jahrmarkt wieder richtig auf. Und alle Linzer Bürgermeister verteidigten seither das Volksfest gegen Überlegungen, es eventuell an einen anderen Standort zu verlegen.

Robuste Gaudi an der Donau
Alt-Bürgermeister Hillinger in Aktion Bild: OÖN:Oberösterreichische Nachrichten

Das Jahr 1902

1902

  • 18. Februar: Die erste Strecke der Berliner U-Bahn geht in Betrieb.
  • 6. März: Der Fußballverein Real Madrid wird gegründet.
  • 31. Mai: Mit dem Friedensvertrag von Vereeniging endet der Burenkrieg in Südafrika.
  • 12. Juni: Australische Frauen haben erstmals das Recht, in Repräsentantenhaus und Senat gewählt zu werden.
  • 22. August: Die deutsche Filmregisseurin und Schauspielerin Leni Riefenstahl wird in Berlin geboren. Sie stirbt 2003.
  • 25. August: Die Transsibirische Eisenbahn fährt erstmals von Moskau nach Wladiwostok.
  • 22. November: Rüstungsmagnat Friedrich Alfred Krupp stirbt kurz nachdem er als homosexuell geoutet worden war.
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2  Kommentare
2  Kommentare
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marchei (4.370 Kommentare)
am 30.04.2015 07:32

Urfix?
NIEMAND sagt Urfix, nur die ach so "coolen" Redakteuer der OÖN ....

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oblio (24.742 Kommentare)
am 30.04.2015 08:50

marchei,..Irrtum!
Das dachte ich auch - bis gestern!
Ich hab mit ein paar Jugendlichen
über den U-Markt gesprochen, die
haben alle Ur-Fix gesagt!
Auf meine Nachfrage meinten sie,
"ALLE" würden das sagen!
Scheint ein Generationenunterschied
zu sein!
Letztendlich ist es egal, was gesagt wird,
Hauptsache ist doch, dass es ihn gibt!
Im Lauf der Zeit hat er sich ohnehin fast
nur mehr zum Spaßfaktor entwickelt!
Der "echte" Markt ist schon fast Nebensache!

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