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Start eines Leitbetriebes

Von Sigrid Brandstätter, 23. Juni 2015, 00:04 Uhr
Bis zu 1,2 Millionen Motoren werden 2015 in Steyr montiert. Bild: VOLKER WEIHBOLD

BMW Motoren: Das Dieselentwicklungszentrum sichert dem Werk noch heute ein Alleinstellungsmerkmal in dem Konzern.

  • BMW Motoren: Das Dieselentwicklungszentrum sichert dem Werk noch heute ein Alleinstellungsmerkmal in dem Konzern

Start eines Leitbetriebes

Vom Baubeginn eines „Jahrhundertbauwerks“ berichteten die OÖNachrichten am 22. Juni 1979. Am Tag davor hatte Bundeskanzler Bruno Kreisky in Steyr den Spatenstich für das Motorenwerk vollzogen.

Im Jahr zuvor hatten Steyr Daimler Puch und die Bayrischen Motorenwerke einen Grundlagenvertrag über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Dieselmotoren geschlossen. Drei Milliarden Schilling (umgerechnet mehr als 400 Millionen Euro) wurden in den Bau investiert, das damals noch zu je 50 Prozent beiden Vertragspartnern gehörte.

Vor dem Start freute sich die heimische Politik über 1000 Arbeitsplätze in dem Werk. Noch während der Spatenstichfeier sprach Geschäftsführer Eugen Egger von einer Ausweitung auch auf Sechs-Zylinder-Benzinmotoren, wodurch es zur ersten Nennkapazität von 150.000 Aggregaten und weiteren 500 Jobs kommen sollte. Der zweite Geschäftsführer Volker Doppelfeld ergänzte: „Wir sehen Steyr nicht als verlängerte Werkbank, sondern suchen hier neue Produkte für zusätzliche Anwendungsgebiete.“

16 Monate später ging als erstes das Dieselentwicklungszentrum in Betrieb. Dieses ist mit rund 500 Mitarbeitern heute noch das Alleinstellungsmerkmal des Motorenwerkes im Konzern. Alle Diesel werden in der Eisenstadt entwickelt.

Die Entscheidung für Steyr fiel damals, weil in der Stadt mit Fahrzeugtradition qualifizierte Mitarbeiter zu deutlich günstigeren Kosten als in Bayern zu bekommen waren.

Derzeit werden 4200 Menschen (inklusive der etwa 1000 Leasingkräfte) im inzwischen zehn Mal ausgebauten Werk beschäftigt. Das größte Motorenwerk im Konzernverbund machte 2014 mit 3,6 Milliarden Euro einen Rekordumsatz und liefert aufgrund der fast 100prozentigen Exportquote einen wichtigen Beitrag zur heimischen Leistungsbilanz. Jeder zweite neue BMW und jeder vierte Mini erhielt 2014 ein Triebwerk aus Steyr.
Sechs Milliarden investiert

5,8 Milliarden Euro hat BMW seit der Werksgründung in Steyr investiert. Dazu kamen gut 200 Millionen an Förderungen – von der EU bis zur Stadt.

Aktuell wird das Dieselkompetenzzentrum um 100 Millionen ausgebaut, neue Motorenprüfstände kommen dazu. Der erste Prüfstand soll Mitte 2016 in Betrieb gehen. Der Vollausbau soll 2018 erreicht sein.

Bild aus dem Jahr 1989 Bild: (Werk)

Nachgefragt bei...

Nachgefragt bei...Gerhard Wölfel

Gerhard Wölfel ist seit 2009 Geschäftsführer bei BMW Motoren

  1. Würde BMW heute so eine Investition noch einmal in Steyr machen?

    Wenn wir nicht an den Standort glauben würden, hätten wir nicht in den vergangenen drei Jahren eine Milliarde Euro investiert. Wichtiges Argument sind die gut ausgebildeten, leistungsfähigen und -willigen Menschen im Land. Dieses Potenzial findet man nicht überall. Allerdings sind die Rahmenbedingungen schwieriger geworden. Das beginnt bei der Förderlandschaft und reicht bis zu den Arbeitskosten.
  2. Welche Zukunft hat der Standort?

    Positive. Das Werk war ursprünglich auf 150.000 Einheiten pro Jahr ausgelegt. Heuer könnten es 1,2 Millionen Motoren werden. Nächstes Jahr werden wir an Toyota auch bis zu 100.000 Einheiten liefern.
  3. Was bedeutet die Elektromobilität für das Dieselkompetenzzentrum des Konzerns?

    Die nächsten 20 bis 25 Jahre bleibt der Verbrennungsmotor der bestimmende Antrieb. Für entscheidende Fortschritte in der E-Mobilität fehlen die Kaufanreize und Infrastruktur. Das Steyrer Werk wird weiter wachsen. In Europa werden zu 80 Prozent Dieselfahrzeuge gekauft.
Gerhard Wölfel, Geschäftsführer BMW Motoren  Bild: (BMW Werk Steyr)

Juni 1979

Das geschah im Juni 1979

 

  • 18. Juni: Die VP designiert den bisherigen Klubobmann Alois Mock zum neuen Parteichef und Nachfolger von Josef Taus.
     
  • 19. Juni: US-Präsident Jimmy Carter und der russische Staatschef Leonid Breschnjew unterschreiben in Wien das Rüstungsbeschränkungsabkommen SALT-II und besiegeln dies mit einem Bruderkuss.
     
  • 22. Juni: In Südostasien spielt sich auf dem Meer ein Flüchtlingsdrama ab. Hunderttausende Menschen verlassen Vietnam, Kambodscha und Laos. Eine weltweite Rettungsaktion wird verlangt.
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