Mehr Macht für den ÖFB-Teamchef?
Im Österreichischen Fußball-Bund kickte man eine Strukturreform an. Soll der Teamchef künftig mehr Macht erhalten? Oder steht das nur Ralf Rangnick aktuell zu?
Im österreichischen Fußball werden dank Ralf Rangnick gerade Grenzen verschoben. Zum ersten Mal – zumindest seit ich zurückdenken kann – versucht ein Teamchef des österreichischen A-Nationalteams, den Fußball im gesamten Land nachhaltig weiterzuentwickeln. Nachwuchs samt eigener Trainings, einheitliche Trainerausbildung und Spielphilosophie – Rangnick setzt gerade neue Maßstäbe. Für immer vorbei müssen die Zeiten sein, in denen der Teamchef-Job aus Spielbeobachtungen im Ausland und den zweiwöchigen Lehrgängen bestanden hat. Das Anforderungsprofil an jeden künftigen Teamchef muss jenes sein, das Rangnick gerade erfüllt. Dieses besteht aus sehr vielen Extra-Pflichten. Wer diese erfüllt, dem steht auch mehr Macht zu.
Rangnick ist ein Tempomacher für Österreichs Fußball – weit über das Spielfeld hinaus. Er füllt ein Vakuum: Es macht nach außen hin den Eindruck, als ob Sportdirektor Peter Schöttel nichts dagegen hat, wenn Rangnick die Führungsrolle übernimmt.
Der Deutsche ist ein Glücksfall für den heimischen Fußball. Es muss aber auch nach seiner Ära strukturiert vorwärtsgehen. Einen, der wie Rangnick nicht nur bei Nationalmannschaftsbelangen ein Antreiber ist, wird der ÖFB mit großer Wahrscheinlichkeit nicht als Nachfolger finden. Deswegen muss das Sportliche beim ÖFB ähnlich aufgestellt werden wie in einem Profiklub: Der Sportchef gibt die Linie vor und entwickelt die Konzepte, der Teamchef wird nach diesen Vorgaben bestellt.
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Hier ist die Lösung naheliegend: Rangnick soll bis nach der WM (qualifizieren uns hoffentlich) und dann unbedingt Sportdirektor od -Vorstand werden. Besser kann es gar nicht werden. Also lasst ihn machen.