Ist "Starmania" noch zeitgemäß?
Bei der ORF-Casting-Show singen junge Menschen um die Wette. Die Leistungen sind gut, die Quoten weniger.
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Was ist diesen Zeiten denn gemäß? In einem leeren Studio um die Wette singen– warum nicht? Die Meldung von der Wiederaufnahme von Starmania glich der Exhumierung einer Showleiche. Doch in der Starmania-freien Dekade ist eine Generation herangewachsen, die weiß, wie man sich auf einer Bühne bewegt, reflektiert ist, singen kann. Ja, das Format ist alt, aber wenn der Anspruch Show und guter Gesang ist, was soll daran falsch sein?
Wahrlich, es werden Zeiten kommen, da sich Menschen in großer Zahl auf Konzertgeländen treffen und voller Emotionen genau das tun: talentierten Menschen beim Singen zuschauen. Gut möglich, dass es dann ein Wiedersehen mit Starmaniacs gibt.
Eine alte Indianer-Weisheit lautet: „Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.“ Dies sollten sich die ORF-Verantwortlichen zu Herzen nehmen und den elendig siechenden „Starmania“-Gaul zu Leberkäse verwurschten. Denn zeitgemäß, spannend oder gar kontrovers ist – abgesehen von den augenmarternden Outfits von Arabella Kiesbauer – an „Starmania“ gar nichts.
Die heimische Musikszene ist so vielfältig, kreativ und hochwertig wie nie – und der ORF zeigt ein espritloses Karaoke-Singen, bei dem jeder Kandidat 90 Sekunden Zeit bekommt? Warum kein Format, bei dem richtige Bands ihre selbstgeschriebenen Songs performen? Das Kreativpotenzial dafür gibt es, lieber ORF. Versprochen!
Herrn Hemut Atteneder gebe ich uneingeschränkt recht.
Soll doch der Lukas Luger weiter schmollen und ein halbwegs plausibles TV-taugliches Konzept vorschlagen. Das bloße Fordern von irgendwas auf Stammtischniveau macht noch lange kein TV-Format aus.