Sebastião Salgado: Humanist des Augenblicks
Wir neigen dazu, etwas erst dann zu glauben, wenn wir es sehen. In seinen Fotografien, strikt in Schwarz-Weiß, lässt Sebastião Salgado die Welt vieles sehen, was sie nur ungern glauben will: das Leid von Menschen am Rand der Gesellschaft. Gestern erhielt der Brasilianer als erster Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (25.000 Euro).
Die Jury ehrt damit einen Künstler, der "mit seinen Fotografien soziale Gerechtigkeit und Frieden fordert, und der weltweit geführten Debatte um Natur- Und Klimaschutz Dringlichkeit verleiht", begründet sie.
Den Völkermord in Ruanda 1994 hielt Salgado ebenso fest wie Hungernde in der Sahelzone, die Rauchsäulen der Ölquellen im Irakkrieg 1991, die unmenschlichen Arbeitsbedingen brasilianischer Goldschürfer, die Not Flüchtender in seinem bereits 2000 erschienen Band