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Birgit Gerstorfer: Wiederaufbau, zweiter Versuch

Von Wolfgang Braun   09.Juni 2018

Die Landes-SPÖ war schon damals seit Jahren ein Sanierungsfall, mit dem Höhepunkt des Absturzes unter die 20-Prozent-Marke bei der Landtagswahl 2015.

Gerstorfer ging mit großer Zuversicht an die Aufgabe heran. "Ich versuche immer, die Sonnenseite zu sehen", sagte sie damals. 1963 in Alkoven geboren und aus einer sozialdemokratisch geprägten Familie stammend, hatte sie sich vor ihrem Wechsel in die Politik als Chefin des Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich hohes Ansehen quer durch die politischen Lager erworben. Auf ihren Pragmatismus und ihre Managementfähigkeiten vertraute sie auch bei ihrem Start als SPÖ-Landeschefin und Soziallandesrätin.

Heute stellt sich Gerstorfer beim roten Landesparteitag in Linz erstmals der Wiederwahl. Von der Anfangseuphorie ist nicht mehr viel geblieben. Mit den Winkelzügen, taktischen Feinheiten und Bosheiten der Politik hat Gerstorfer bis heute noch ihre Mühe. In ihrer Partei fehlt ihr eine Hausmacht, zudem verabsäumte sie, sich einen politisch versierten Beraterstab aufzubauen. Entsprechend holprig waren die ersten beiden Jahre.

Bereut habe sie es trotzdem nicht, den Sprung in die Politik gewagt zu haben, sagt sie im Gespräch mit den OÖNachrichten. Dass ihre Aufgabe sehr herausfordernd ist, gibt sie zu. Dennoch hat sich die Mostdipf-Preisträgerin einiges von ihrem Humor bewahrt – und sie hat bewiesen, dass sie Tiefschläge wegstecken kann. Als Ende 2017 ein Streit um das Sozialbudget mit ÖVP und FPÖ eskalierte, hielt sie den Angriffen stand und gewann an Profil.

Vor Gerstorfer liegt ein steiniger Weg: die Partei, das Sozialressort mit seinen Budgetnöten – Baustellen, wohin das Auge reicht. Ihr Ehemann, die zwei Töchter und drei Enkel werden dabei weiter Stütze sein. Für ihre Hobbys Tennis und Gartenarbeit dürfte jedoch auch in den nächsten Jahren die Zeit knapp bleiben.

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