Mario Draghi: Der preußischste Italiener
Wenn es um die Erfüllung italienischer Klischees geht, ist Mario Draghi der falsche Mann. Kein "dolce vita", keine ausufernden Emotionen, stattdessen Ernsthaftigkeit und Pflichtbewusstsein.
Als er als italienischer Notenbankchef eine Hartwährungspolitik verfolgte, die diametral zur Vorgangsweise seiner Vorgänger angelegt war, wurde der 74-Jährige von deutschen Kollegen als preußischster aller Italiener gelobt.
Der Mann, den sie einst Super-Mario nannten, weil er als Chef der Europäischen Zentralbank wesentlich dazu beitrug, den Euro und damit auch das Projekt der EU zu retten, agiert auch als Ministerpräsident Italiens wie seinerzeit als EZB-Chef in Frankfurt: Es gibt eine klare