Christian Mader: Der neue Lobbyist der Gemeinden
Ab heute Nachmittag wird er das neue Sprachrohr für 435 oberösterreichische Gemeinden sein: Auf dem Landes-Gemeindetag in Vöcklabruck wird der 42-jährige Christian Mader, VP-Bürgermeister der 1400-Einwohner-Gemeinde Schlatt, zum Präsidenten des Oberösterreichischen Gemeindebundes gewählt.
Auf seiner persönlichen Agenda habe er dies zu Jahresbeginn noch nicht gehabt, sagt er, immerhin ist er erst seit vergangenen Herbst auch Landtagsabgeordneter. Als er im Februar kontaktiert wurde, ob er das "ehrenwerte Amt" (Zitat Mader) übernehmen würde, habe er sich "etwas Zeit gelassen, zu überlegen". Dennoch: Sein Wunschkandidat sei Mader jedenfalls gewesen, sagt der scheidende Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer.
In der Gemeindepolitik ist der Bauernbündler jedenfalls seit jungen Jahren verankert. In Schlatt war Mader JVP-Ortsgruppenobmann, mit 24 Jahren zog er in den Gemeinderat ein. Eine Periode später wurde er Gemeindevorstand und 2015 erstmals Bürgermeister von Schlatt, bei der Wiederwahl 2021 gab es keinen Gegenkandidaten. Dass er auch im Landtag sitzt, sieht er nunmehr im Licht seines künftigen Amtes wegen der "kurzen Wege" zu den persönlich bekannten Mitgliedern der Landesregierung praktisch.
Apropos kurze Wege: Die wird es auch zum Präsidenten des oberösterreichischen Städtebunds, dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), geben – und dies auch familiär bedingt. Denn Maders Schwester Michaela ist mit Luger verheiratet. "Wir haben es noch nicht praktiziert, aber ich kann mir durchaus vorstellen, bei einem Achterl ein Thema vorzubesprechen", sagt Mader.
Privat ist Christian Mader ein Familienmensch, mit Ehefrau Veronika, einer Lehrerin, hat er zwei Kinder: die fünfeinhalbjährige Tochter Emilia und den zwei Jahre alten Sohn Lorenz. Die Familie bewirtschaftet noch einen landwirtschaftlichen Eigengrund – "ohne Tierbestand, mithilfe des Nachbarn und dank der hohen Vitalität meines 81-jährigen Vaters", schildert Mader.