„Was nottut, ist ein neuer Viktor Adler“
Der verbissene Gesichtsausdruck des Christian Deutsch spricht Bände.
Hier steht einer, der nicht einsehen will, dass seine Zeit abgelaufen ist, den nicht einmal die von ihm mitverschuldete Niederlage überzeugen kann, dass er sich disqualifiziert hat.
Ich lebte mehr als drei Jahrzehnte in Liesing, wo er, Werner Faymann (übrigens ebenso Studienabbrecher wie Deutsch und dann, ihrer Tradition folgend, Sebastian Kurz), Doris Bures und andere einander mit ähnlichen Konzepten und Taktiken wie nun Sebastian Kurz und seine Schnösel ihre Karrieren minutiös und präzise, einander unterstützend, planten und durchzogen.
Nach dem den Abstieg einleitenden Nadelstreifkanzler Vranitzky, dem glücklosen Viktor Klima (der, obwohl gewählter Mandatar, in der Toskana urlaubte, als die Regierung Schüssel I vereidigt wurde) und dem inzwischen im neokapitalistischen Hauptstrom angekommenen Alfred Gusenbauer nahm unter Faymann und Konsorten der Niedergang der Sozialdemokratie so richtig Fahrt auf. Die Pfiffe am 1. Mai waren die verzweifelte Reaktion eines im Stich gelassenen Parteivolks.
Im Stich gelassen von Parteiprominenten, die glaubten, am Life Ball mit Schwulen zu poussieren, wäre schon Sozialpolitik, oder die Homoehe könnte sozialen Fortschritt ersetzen, denen, die eben meinten, der einfache Genosse verstehe es eben nicht, dass er von der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt würde.
Neugründung wurde vielfach gefordert. Es ist so weit. Die Steirer und auch Bürgermeister Babler aus Traiskirchen haben recht: Wir brauchen den sich selbst desavouierenden Christian Deutsch und andere gleich selbstverschuldet ausgebrannte Typen nicht mehr. Was nottut, ist ein neuer Viktor Adler.
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