Wald im Stadion
Als Bäuerin, die schon sehr viel im Wald gearbeitet hat, empfinde ich diese Aktion als Hohn und ich bin sicher, es geht vielen Waldbauern so.
Ich könnte Ihnen viele solcher Flächen, mit sehr schönem jungen Mischwald, zeigen. Wir mussten schwere Stürme und Schneedruck erleben, wo riesige Bäume zersplittert, mit aufgedrehten Wurzelstöcken übereinander lagen.
Oft habe ich gebetet, dass meinem Mann und den freiwilligen Helfern nichts passiert bei dieser gefährlichen Arbeit. Dann haben wir tausende Setzlinge gepflanzt, mühsam vor Wildverbiss geschützt, jahrelang ausgemäht, um die kleinen Bäumchen vor den Brombeersträuchern usw. zu schützen. Glauben Sie mir, das ist harte Arbeit, aber auch Freude.
Vielen Waldbauern geht es jetzt besonders schlecht, es ist psychisch schwer auszuhalten, dass der Borkenkäfer die Fichten vernichtet und ein Pilz die Eschen absterben lässt. Heute kann die Arbeit mit riesigen Holzerntemaschinen gemacht werden, aber der Erlös vom Schadholz reicht nicht aus, um sie zu bezahlen.
Als Kunstinstallation werden sündteure Containerbäume in ein Stadion gekarrt, viele Lastwagen voll (sehr umweltfreundlich!) Wer bezahlt das? Wie viele, von Schädlingen vernichtete Waldflächen, hätte man mit diesem Geld aufforsten können? Großartig, die Bäume werden wieder hinausgefahren und eingepflanzt. Darf man dann erfahren wo, damit man nachsehen kann, ob die Bäume die heißen Tage im Stadion mit Alufolienunterlage (sehr umweltfreundlich) überstanden haben?
Liebe Frau Lachinger! Wenn sie sich nur ein bisschen mit der Aktion beschäftigt hätten dann würden sie verstehen, dass sich "for Forest" für sie und für den Wald einsetzen. Es wird bei "for Forest" auf Wald und Natur aufmerksam gemacht und vor einer Situation gewarnt die heute schon bei gefährdeten Tierarten eingetreten ist, die heute häufig nur mehr in Zoos und kaum mehr in freier Natur beobachtet werden können. Wenn die Menschheit so weiter macht, dann kann es passieren, dass auch für den Wald Bereiche geschaffen werden in der Menschen die Natur (in dem Fall der Wald) nur mehr in geschützten, eigens für Besucher geschaffenen, abgegrenzten Zonen "besichtigt" werden kann. Machen Sie sich keine Sorgen um die Finanzierung - die wurde von einem Sponsor und nicht vom Steuerzahler aufgestellt. Schon über 100000 Besucher habe diese Kunstaktion im Klagenfurter Stadion besucht und zu einem Erfolg gemacht.