Vom Umgang mit den Maßnahmen
Die Infektionszahlen steigen rasant. „Is eh scho wurscht!“, sagen die einen. „Mund-Nasen-Schutz, das ist eine Freiheitsbeschränkung!“, sagen die anderen.
Also Leute: Wenn ein Mund-Nasen-Schutz keinen Effekt hätte, dann müssten längst alle Zahnärzte Österreichs erkrankt sein – denn keine Berufsgruppe steckt täglich ihre Nase weiter in die Münder anderer Menschen.
Außerdem müssten bereits sämtliche Hausärzte den Job an den Nagel gehängt haben, denn auch hier ist es kaum möglich, nur Menschen zu untersuchen, die steril verpackt sind. Im Frühjahr, am Anfang der Pandemie, hat es noch einige Kollegen erwischt. Wir Ärzte hatten kaum Schutzausrüstung und gerade Hausärzte mussten sich umstellen, täglich in „voller Montur“ zu arbeiten. Das hat sich eingespielt, genauso wie Abstand halten. Dies alles – Mund-Nasen-Schutz, Händehygiene – zahlt sich aus, denn obwohl die Infektionszahlen das Niveau vom März getoppt haben (insbesondere in meinem Bezirk), ist die medizinische Versorgung stabil. Ich gebe zu: am allerleichtesten ist es, Abstand von Fremden zu halten, bei Freunden ist es schwieriger. Umgekehrt: Wenn alle das tun, fühlt man sich halb so komisch. Also bitte! Die paar Wochen werden wir noch schaffen! Ist ja eine leichte Übung im Vergleich zu anderen Katastrophen. Und ja: Das Virus gibt es wirklich.
Dr. Ursula Hammel, Bezirksärztesprecherin Schärding