Versagen des Staates
Man kann nur den Kopf schütteln über die Forderung im Leserbrief von Mag. Eder, der Staat müsste bei Impfstoff-Beschaffung (noch) mehr regulierend eingreifen, war doch die Corona-Bekämpfung von Anfang an von einem Versagen des Staates geprägt.
Ich zitiere aus einem deutschen Nachrichtenmagazin, welches es auf den Punkt bringt: „Wo der Staat den Ton angibt, funktioniert bei Corona nichts.“ Es war vorrangig die EU-Führung, bei deren Entscheidungen so einiges falsch gelaufen ist. Impfstoffe wurden viel zu spät beauftragt, und Bestellungen wurden nach nationalen Befindlichkeiten getätigt. So hat sich beispielsweise Präsident Macron für Aufträge bei einem französischen Unternehmen starkgemacht. Diesem Unternehmen ist es jedoch nicht gelungen, rechtzeitig einen Impfstoff zu entwickeln. Dadurch kam es erst nach Verzögerung zu Verhandlungen mit den erfolgreichen Unternehmen. Statt aber endlich zu bestellen, wurde erst wieder taktiert und um den Preis gefeilscht, mit dem Ergebnis, dass andere Länder viel früher mit großen Mengen an Impfstoffen beliefert wurden als die EU-Länder.
Statt die Fehler einzuräumen, wurden Ausreden gefunden und Schuldzuweisungen in alle Richtungen verteilt, um vom Versagen der Politik abzulenken. Das Ergebnis ist, dass jetzt Impfstoffe in allen EU-Ländern knapp sind und sich die Immunisierung der Bevölkerung noch länger hinziehen wird. Ich brauche gar nicht die Frage aufzuwerfen, ob die Impfstoff-Versorgung durch private Hände besser funktioniert hätte als durch staatliche Organisation – die Antwort liegt klar auf der Hand!
Christian Schweiger, Wartberg
rudi ratlos soll sich ein beispiel an Boris und Israel nehmen.