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Verantwortungslos?

Von Mag. Karin Siegl, Leonding, 16. Mai 2021, 19:42 Uhr

Ich kann verstehen, dass Herr Anton Mayr als ehemaliger Lehrer wie viele andere darüber enttäuscht sind,...

...wenn in den Medien kolportiert wird, dass sich in OÖ angeblich nur 50 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer gegen Covid-19 impfen haben lassen. Aber hat bisher irgendjemand sich mit den Gründen für dieses „verantwortungslose“ Verhalten befasst?

Mitte März bekam das gesamte Bildungspersonal in Österreich eine Einladung zur Impfung mit AstraZeneca. Gleichzeitig setzte Mitte März Deutschland die Impfung mit AstraZeneca aus. AstraZeneca galt als unsicherer Impfstoff. Wen wundert es, dass viele Lehrerinnen und Lehrer das Impfangebot nicht in Anspruch nahmen und lieber auf eine Impfung mit einem als sicher geltenden Impfstoff hofften?
Einen besonderen Schildbürgerstreich leistete sich Oberösterreich. Obwohl Mitte März das gesamte Bildungspersonal eine Einladung zur Impfung bekam, wurden die Bundeslehrer wieder ausgeladen. Die geplanten Impfungen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Anscheinend war das Lehrpersonal der AHS-Unterstufe weniger gefährdet als jenes der Mittelschule.

Einen Monat später kam auch das für Bundeslehrer ungeduldig erwartete Impfangebot. Allerdings folgte die nächste Enttäuschung, denn im Schreiben der Bildungsdirektion vom 8. 4. 2021 war zu lesen, dass das Bildungspersonal nach einer SARS-CoV-2-Infektion „derzeit noch kein Impfangebot erhält“. An unserer Schule betrifft dies ca. 30 Prozent. Wenn man dann noch die Zahl der schwangeren und anderen Personen, denen es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, sich impfen zu lassen, abzieht, bleiben 10 bis 15 Prozent Impfverweigerer übrig.

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