Tempo 30 ist gut für die Stadt
Tempo 30 ist eine gute Sache für die Städte: Weniger und wenn, dann leichtere Unfälle, weniger Lärm und Schadstoffe, mehr Leben in der Stadt. Mindestens die Hälfte aller Stadtbewohner verfügt über keine Auto, und als Radfahrer und vor allem als Fußgänger fühlen sie sich sicherer, wenn der Verkehr langsamer abläuft.
Man ist sicherer unterwegs zu den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, weniger gestresst mit Kindern am Schulweg, entspannter beim Einkaufen in den Geschäften in der Nachbarschaft und bei Begegnungen mit Freunden und Bekannten.
Verständnis für diese Lebenssituationen haben anscheinend vor allem Frauen. Denn nicht nur in Brüssel ist es eine Mobilitätsministerin, sondern auch in Paris ist es die Bürgermeisterin, die die Bevölkerung von Tempo 30 überzeugen konnte.
Für Männer ist das Auto anscheinend eher ein Mittel zur Potenzpräsentation, ihnen droht bei Tempo 30 „der Gasfuß einzuschlafen“ und der sicher von Männern erfundene Tempomat „lässt sich bei Tempo 30 erst gar nicht aktivieren – zu langsam!“
Aber in Linz können die Auto-Freaks noch Gas geben, noch haben wir in Linz keine „Mobilitätsministerin“ oder gar eine Bürgermeisterin mit Sinn für das wahre Leben in der Stadt.
Hans Hörlsberger, Linz