Polen und die EU: Nicht mehr als Spekulation
Im Artikel heißt es: „Wenn sich Polen nun … verabschiedet, … dann schrumpft die EU zu einem losen Wirtschaftsverbund.“
Mir ist nicht klar, was der Autor mit diesem Satz bezwecken will. Etwa die Leser gegen die „bösen“ Polen aufschrecken? Es mag ja des Autors persönliche Meinung sein, ist aber reine Spekulation und gehört sicher nicht in eine ausgewogene, neutrale Berichterstattung. Wir haben mit dem Brexit gerade das Gegenteil erlebt – die EU lebt auch danach im Prinzip unverändert fort.
Als Befürworter einer „schlanken“, auf die wesentlichen Aufgaben fokussierten EU möchte man fast sagen: „Leider“, denn von den notwendigen Reformen, die Herr Juncker im Jahr 2016 nach dem ersten Abstimmungsschock versprochen hat, ist bis heute nicht das Geringste zu sehen.
Und es ist viel wahrscheinlicher, dass diese Unbeweglichkeit in Zukunft der EU viel größere Probleme bereiten wird als ein oder zwei Mitgliedsländer weniger.
Hartmut Blechschmid, Perg