Mit „Überschriftenpolitik“ nicht zu bewältigen
Offener Brief: Sehr geehrter Herr Pühringer, da ich mir meiner regionalen und globalen Unwichtigkeit im Klaren bin, haben mich die zuletzt getätigten Statements der „Türkisen“ – ZIB2, Herr Minister Schallenberg, Facebook und ZIB2, Herr Bundeskanzler Kurz, „Im Zentrum“– überzeugt, dass dies mit meiner christlich-sozialen Erziehung, die ich meinen Eltern und Freunden verdanke, nicht mehr übereinstimmt.
Ich würde und werde nie fordern, alle Menschen, die sich auf die Flucht begeben, bei uns aufzunehmen – „das geht nicht!“ Aber Menschen und Kinder im Meer als Treibholz verkommen zu lassen und in Lagern wie Moria als Gefangene über Jahre festzuhalten, ist für mich Abschreckungspolitik, die ich als Vater, Unternehmer und Mensch nicht mittragen kann. Auch Flüchtlinge haben ein Recht auf Leben und respektvollen Umgang.
Josef Ratzenböck und du habt mich immer in der Entwicklungszusammenarbeit tatkräftig unterstützt – dafür danke ich herzlichst. Wir wissen aber auch beide, dass wir im In-und Ausland Herausforderungen gegenüberstehen, die wir nur mit großem Engagement bewältigen können, jedoch nicht mit einer „Überschriftenpolitik“. Wir könnten ja aus der Geschichte unserer Vorfahren lernen: Es ist wohl kein Geheimnis, dass ein Bauer, der erfolgreich seine Ernte nach Hause bringen möchte, auch auf das Saatgut seiner Nachbarn schaut – nur so können wir gemeinsam eine reiche und verdiente Ernte erwarten. Unabhängig von meinem Austritt aus dem OÖ. Seniorenbund stehe ich dir, wenn es gilt, alten Menschen in Oberösterreich einen Dienst zu erweisen oder Freude zu bringen, jederzeit zur Verfügung.
Otto Hirsch, Linz
Danke Herr Hirsch für Ihre OFFENE Haltung mit ethischem Rückgrat! Leider gehen derzeit aufgeklärter Humanismus, christliches Gewissen, Herzenswärme und Menschlichkeit einfach unter. Und die Türkisen sind die Antreiber dieser furchtbaren Ideologie. Die Geschichtsschreibung wird sich ziemlich wundern und aufschrecken, wenn unsere Zeit mal im Nachhinein betrachtet wird.