Lehrerbewertung per App
Eine Datenschutzverordnung jagt die andere, Persönlichkeitsrechte müssen respektiert werden, ...
...Schülerzeichnungen sollen ohne Namen ausgestellt werden, Noten nicht mehr vor der gesamten Klasse verlesen werden und in Jahresberichten hat man bei Schülern mit ausgezeichnetem Erfolg die Hervorhebung – um andere ja nicht zu diskriminieren – durch ein Sternchen zu unterlassen. Welch eine Diskrepanz zu dem „großartigen“ Plan, Lehrer namentlich in aller Öffentlichkeit mittels einer App zu bewerten. Der Manipulation und der Willkür sind Tür und Tor geöffnet, Kampagnen können entsprechend gesteuert werden, seriöse und objektive Beurteilungen bleiben vermutlich Wunschdenken.
In einer Zeit, in der in den (a)sozialen Medien gehetzt wird, Verbalinjurien an der Tagesordnung sind und moralische Schranken sowie Hemmschwellen nicht zu existieren scheinen, ist ein derartiges Modell gewiss nicht zielführend. Nichts gegen ein seriöses Feedback, Lehrer bloß an den Pranger zu stellen und zum Freiwild zu erklären, mag Ausdruck der Sensationslust unserer Zeit und unserer Gesellschaft sein, mit nüchterner Analyse hat ein solches Prozedere nichts zu tun.