Lebensmittelverschwendung
Dieses Entsetzen der Österreicher wundert mich schon. Wie soll es funktionieren?
Volle Regale bis Geschäftsschluss. Beschwerden, wenn einmal etwas nicht mehr im Regal liegt. Überfluss im Geschäft bringt eben auch solche Bilder mit sich. Abgesehen davon, dass ja schon verschiedene Abschreibungsmodelle versucht wurden. (Brot und Gebäck durfte bei uns eine Zeitlang von Angestellten mit nach Hause genommen werden. Unser Chef selber gab uns die Sackerl in die Hand. Ergebnis war, dass einige kreative Köpfe eine Stunde vor Geschäftsschluss Brote gebacken haben ...). Die Gier ist ein Hund und ruiniert dann eben für alle die Annehmlichkeiten.
Gerade bei abgelaufenem Fleisch ist die Problematik ja auch, dass, wenn jemand davon krank wird, die Firma beweisen muss, dass es nicht an ihrem verschenkten Fleisch lag. Wer tut sich so etwas an?
Ich selber habe 42 Jahre im Lebensmittelhandel gearbeitet, davon 30 Jahre in der Feinkost, und wirklich viele Missstände gesehen. Auf allen Seiten, denn überall liegt es an den Menschen selber, wie sich solche Dinge entwickeln.
Alle paar Jahre sieht man neben Bildern von Tonnen fauligen Orangen, altem Brot, hungernde Menschen! Der Aufschrei der Bevölkerung ist immer groß, aber was hat sich geändert? Wir werden es auch dieses Mal nicht ändern, weil es so bequemer ist.