Kopftuch: Selbstbestimmung oder Zwang?
Ich bin begeistert von Christine Haidens Gastkommentar in meiner Lieblingszeitung.
Ihre Argumente gegen ein generelles Kopftuchverbot sprechen mir aus vollster Seele. Wäre ich eine Muslimin und emanzipiert, setzte ich jetzt das Kopftuch besonders gerne auf, um damit meine Freiheit zu zeigen, selbst zu bestimmen, was ich trage und warum. Dabei denke ich an meine Jugendzeit, in der der Minirock nicht besonders gut ankam bei den Älteren unserer Gesellschaft.
Proportional zu der Aufregung über meine kurzen Röcke wurden diese immer kürzer und kürzer, weil ich allen beweisen wollte, dass ein junges Mädchen nicht automatisch schlechter ist, wenn es kurze Röcke trägt.
Sollte eine Ministerin für Integration und Frauen nicht gerade darauf schauen, dass Frauen in ihrer eigenen selbstbestimmten Art und Weise zu akzeptieren sind? Ich schätze Menschen für ihre Persönlichkeit, egal welche Kleidung sie tragen, mit oder ohne Kopftuch.
In TV- Berichten waren Bilder aus Istanbul, Kabul sowie aus Teheran zu sehen aufgenommen in den 70ern.
Die Frauen waren durchwegs eher westlich gekleidet und ohne Kopftuch zu sehen. Erst nach der iranischen Revolution kamen diese Bekleidungsvorschriften mit Symbolkraft.
Bin ganz Ihrer Meinung. Ich finde es zudem sehr bedenklich, wenn Menschen verboten wird, Kleidung aus ihrer Kultur zu tragen. Das Kopftuch der Moslime wird sofort gleichgesetzt mit Frauenunterdrückung. Dass Frauen selbst Tücher tragen wollen, wird einfach nicht für wahr gehalten.