Kirche und Staat
Die Glaubenskarte auszuspielen, macht viele Politiker meist für kurze Zeit stark.
Dann folgt der „Lockdown“, die Wahrheit. Egal ob in Russland, der Türkei, in Israel, in Polen, vormals in Chile oder jetzt in den USA – wenn es heiß wird in der Politik, verschanzen sich Politiker oft hinter den verschiedensten Kircheneinrichtungen. Der „Glaube“ wird als Schutzschild missbraucht.
Der türkische Premier verteidigt „den“ Islam, kritisiert den französischen Premier, weil dieser den abscheulichen Mord an einem Lehrer als „Islam“-Verhetzung nütze. Der
israelische Ministerpräsident bezeichnet jede Kritik an seiner Politik als „Judenhatz“. Dabei geht es immer nur um seine Politik. Und jetzt Trump! Vier Jahre hat er die verschiedensten Glaubensgemeinschaften mit dem Nasenring durch die amerikanische Innenpolitik getrieben – jetzt nennt er sich einen Christen „ohne“ Konfession. Er verweist auf seine „persönlichen“ Erfahrungen mit Glauben. Jetzt lässt er Menschen, die er zu Fanatikern machte, fallen wie eine heiße Kartoffel. Daher unser erstes Gebot für die Zukunft: Trennung von Kirche und Staat. Politiker können Herz zeigen, indem sie Empathie leben. Die Konfessionszugehörigkeit spielt dabei keine Rolle.
Josef Arminger, Linz