Kahr und Rabl
Aus meiner Sicht hat die Grazer KPÖ wenig mit dem Kommunismus der Prägung Nordkoreas und Chinas zu tun.
Eher sind Gemeinsamkeiten zwischen der Grazer KPÖ und der Welser FPÖ bzw. zwischen deren Spitzenkandidaten zu erkennen (Rabl bekam 60 Prozent bei der Bürgermeisterwahl).
Beide – Frau Kahr und Herr Rabl – haben in den letzten Jahren ziemlich ideologiebefreit, sehr aufmerksam, uneigennützig und ehrlich die Sorgen ihrer Bevölkerung ernst genommen und in Notfällen unbürokratisch geholfen. Überall sonst in OÖ hat die FPÖ ein Debakel erlitten und überall sonst taumelt die KPÖ seit Jahrzehnten unter der Wahrnehmungsgrenze. Kahr und Rabl konnten Wähler mit völlig anderer politischer Ausrichtung überzeugen.
Auch die anderen Parteien sollten sich überlegen, wie sie diese menschennahe Entfaltung ermöglichen und erlauben können.
Karl Niederberger,
Linz
Hört sich ja alles sehr harmlos an und es wird auch so gehandhabt.
Der politische Verfall in Graz ist leider beispielslos - Abgehobenheit wird durch Hasardieren abgelöst und es wird so getan, als ob es egal wäre.
Dabei ist allen klar, dass eine extrem linke Partei eine Auslagenfigur ins Schaufenster gestellt hat - genau so wie man es in Deutschland gemacht hat.
Der Parteikorpus ist aber durchdrungen von ganz anderen ideologischen Irrungen.
Nebenbei ist es längst fällig, diese Geldverteilungsaktionen in einem Ermittlungsverfahren wegen "mehrfachen Stimmenkaufs" in die Wege zu leiten.
Nur weil etwas bisher toleriert wurde und diese Praxis bisher nicht hinterfragt wurde bedeutet es noch lange nicht, dass dieses Vorgehen rechtskonform wäre.
Nebenbei hat ja die KPÖ in der Zeit um und vor 1990 von dem DDR- Regime enorme Geldbeträge übernommen, wo nie eine genaue juristische Untersuchung stattgefunden hat. Hier wurde nie das tatsächliche Vermögen offengelegt.
Wo wird dieses Geld gebunkert?
Diese Spendengeschichte vom Politikergehalt ist ja rührselig, doch soll sie doch von diesem ungeklärten Parteivermögen ablenken.
Die ganze Parteifinanzen der KPÖ gehört einmal gründlich durchleuchtet, dann dort befinden sich noch gut versteckte Leichen im Keller.
Bis jetzt hat die KPÖ kaum wen interessiert, doch es ist höchst an der Zeit einmal den Dingen auf den Grund zu gehen.
Die KPÖ lebt vom Vergessen der Geschichte - in mehr als 30 Jahren ist offenbar genug Gras über die Sache gewachsen.