Impftermine – ein Spaß?
Ich bin 81 Jahre alt (und weiß, dass man mit „Ich“ keinen Satz beginnen soll), aber das unwürdige Theater um Impftermine, Testvorlagen geht mir inzwischen auf den Geist.
Im Wohnhaus, in dem ich seit seiner Errichtung im Jahr 1969 lebe und natürlich auch gemeldet bin, wurde ich, als die 80-Jährigen zum Impfen aufgerufen wurden, als Einzige übersehen. Ich erfuhr davon, als mir ein Matura-Kollege aus dem zweiten Stock hinterher von seiner Impfung erzählte und eine Witwe, deren Kinder beim ORF beschäftigt sind, durch Intervention frühzeitig die Impfung bekam.
Das soll keine „Neid“-Jammerei werden, doch dazu kommt, dass das Portal über freie Impftermine, die ein Linzer heute in den OÖN hilfreich anbot, hoffnungslos überfüllt ist. Meine Hausärztin konnte den ersten freien Impftermin erst am 23. Juni anbieten; vorher steht ihr kein Serum zur Verfügung. Dass es dadurch für den Sommer und mich mit der Möglichkeit, „aufzubrechen, wohin mich mein Wohnmobil trägt“, ziemlich schwarz ausschaut, liegt auf der Hand.
Helga Lehner, Linz