Haben wir noch Vertrauen in den Bundeskanzler?
Es wird bis Montag noch viel spekuliert und taktiert werden, ob dem Bundeskanzler das Misstrauen ausgesprochen werden soll: Was bringt es – vor allem für die eigene Partei?
Was sind die Folgen – vor allem für die eigene Partei? Und da ist ja auch noch der Bundespräsident, der sich redlich bemüht …
Ich bin der Meinung, wir sollten es nicht verkomplizieren und uns die einfache Frage stellen: Haben wir (noch) Vertrauen in den Bundeskanzler oder nicht? Ich glaube: nein, und es wird ihm ja bereits von allen Seiten das Misstrauen ausgesprochen: eine Regierung mutwillig und aus einem Machtrausch heraus gekippt, die zweite hätte nie zugelassen werden dürfen, die „Harmonie“ der Regierungsparteien, von der immer gesprochen und die uns vorgegaukelt wurde, führte so weit, dass Sebastian Kurz diese „Harmonie“ „hinunterschlucken“ musste. Dass er jetzt von Stabilität spricht, die das Land braucht, ist richtig, geht aber nur ohne ihn.
Schlimm ist auch noch: Einige Landeshauptleute und sogar Bildungsminister Faßmann (von dem ich bisher viel gehalten habe) sprachen davon, dass man sich einer Zusammenarbeit mit der FPÖ grundsätzlich nicht verschließen sollte – und das alles nur wenige Tagen nach „Ibiza“. Spätestens da müssten doch bei allen Bürgerinnen und Bürgern die Alarmglocken läuten.
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