Eine ganze Generation von Corona-Verlierern?
Präsenzunterricht ist durch nichts vollwertig zu ersetzen.
Dass aber durch die gegenwärtige Regelung, gültig für 14 Schultage, eine ganze Generation zu Corona-Verlierern gemacht wird, ist grober Unsinn. Viel gravierender sind die seit Jahrzehnten bestehenden Missstände im Bildungswesen: Mehr als 20 Prozent der Schulabgänger gehören laut Pisa zur Risikogruppe.
Bildung wird nach wie vor stark vererbt, ein Bildungsaufstieg gelingt selten, weil sich der Staat viel zu wenig um benachteiligte Kinder kümmert. Die politische Bildung funktioniert nach Expertenansicht in unseren Schulen „nur miserabel“. Laut jüngster Studie in Wien kann das Wissen der 15-Jährigen über den Nationalsozialismus nur als erbärmlich bezeichnet werden (durchschnittlich 7,7 von 35 möglichen Punkten).
Hier bleiben Kinder und auch die Interessen der Gesellschaft wirklich auf der Strecke. Darüber sollte man sich aufregen. Die Klagen über das vorübergehende Aussetzen des Präsenzunterrichts würde ich dagegen zum Teil als hysterisch bezeichnen.
Mag. Alois Floimayr, Buchkirchen