Drohender Verkehrskollaps
Der südböhmische Kreishauptmann Martin Kuba bestätigte bei seinem Besuch im Linzer Landhaus, dass die tschechische Autobahn D3 im Jahr 2025 bis zur Staatsgrenze in Wullowitz fertiggestellt ist.
Damit wird die europäische Straßenverbindung von Nord nach Süd als weitere Transitroute für den Transit zur Verfügung stehen.
Kann oder will sich jemand vorstellen, was das für unser Bundesland und vor allem den Zentralraum Linz bedeutet? Ein wesentlicher Teil des europäischen Transitverkehrs läuft über die Mühlkreisautobahn und durch das Stadtgebiet von Linz Richtung Westautobahn. Dieses Horrorszenario lässt sich kaum mehr vermeiden. Ost- und Westumfahrung von Linz mit einem leistungsfähigen Anschluss an die Westautobahn befinden sich, bis auf wenige Teilabschnitte, im Planungsstadium. Es wird diskutiert und vorsorglich gegen jede mögliche Planungsvariante protestiert. Was aus Sicht der betroffenen Gemeinden und Anrainer zwar verständlich ist, jedoch dem Fahren sehenden Auges gegen die Wand gleichkommt. Das Mühlviertel und der Zentralraum werden ersticken im Transitverkehr, Staus im nie gekannten Ausmaß zum täglichen Bild gehören und die damit verbundene Umweltbelastung das mühsam Erreichte zunichte machen. Wann endlich begreifen die Verantwortlichen, dass nur durch einen gemeinsamen Kraftakt dieses Horrorszenario verhindert werden kann? Wann beendet man die Eigenbrötelei und die Kirchturmpolitik und erstellt endlich ein Gesamtkonzept, wie die kommende Transitbelastung bewältigt werden soll?
Franz Peer, Linz