Die Gier kennt keine Grenzen
Solange Richard Lugner gebetsmühlenartig die Sonntagsöffnung im Handel immer wieder fordert, läuten noch keine Alarmglocken.
Aber seit einigen Wochen setzen sich auch Manager aus den Handelskonzernen auf die Bank zu Lugner. Vor einiger Zeit habe ich in einem Leserbrief von einem Gespräch mit einem Professor der Linzer Universität berichtet. Er erzählte mir, dass an der Uni Linz ein Gastprofessor aus den USA tätig ist. Der Gastprofessor war irritiert, weil es an Sonntagen in Linz so ruhig ist – kaum Autos, kein Shopping. Nach einiger Zeit fragte er nach, wie es in Österreich gelungen ist, dass von einer hektischen Woche ein ruhiger Tag – der Sonntag – erhalten blieb. Er war davon begeistert.
Sicher hat er an die Handelsbetriebe in seiner Heimat gedacht: die ganze Woche „rund um die Uhr“, auch am Sonntag. Ich hoffe, dass die Herren auf der Lugnerbank nicht sitzenbleiben, nachdenken und nicht der Gier nachlaufen. Die geforderten acht bis zehn offenen Sonntage würden nicht lange reichen.
Franz Winkler, Altenberg
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