Der Brexit und der Frauenfeind
So wie man sich im Ausland seit der Causa Ibiza gelegentlich fragt, ...
...was denn eigentlich in Österreichs Politik los ist, sind die Ereignisse in der britischen Downing Street schon seit fast genau drei Jahren ein kontrovers diskutiertes Topthema in Europa. Damals stimmte die britische Bevölkerung knapp für den Austritt aus der EU, daraufhin traten die federführenden Brexit-Politiker zurück.
Theresa May sollte dann Großbritannien aus der Union führen, aber sie scheiterte mehrmals an ihrem eigenen Deal mit Brüssel. Und jetzt? Jetzt sieht es so aus, als würde Boris Johnson diese Aufgabe übernehmen, gerade weil er das Gegenteil von Theresa May zu sein scheint. Jeremy Hunt ist ihr zu ähnlich, ein ehemaliger Remainer und auch in der Art eher zurückhaltend und pragmatisch veranlagt. Johnson ist laut, direkt und ein waschechter Brexiteer. Die Tories sind müde von den dreijährigen Verhandlungen, bei denen sie sich bisher im Kreis gedreht haben.
Aber rechtfertigt der Wunsch nach einem raschen Brexit die sexistischen und wahrlich unpassenden Aussagen, die Johnson in der Vergangenheit getätigt hat? Kann man, nachdem es mit der Frau an der Spitze nicht funktioniert hat, einen Frauenfeind zum Premier ernennen? Meiner Meinung nach definitiv nicht.
Sarah Emminger, Vöcklabruck
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