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Das Virus und die Alten

Von Rainer Stangl, 17. März 2020, 20:34 Uhr

Mit 75 gehöre ich zur Hochrisikogruppe, darum darf ich das sagen ...
Dieses Virus gehört, um das verpönte Wort Selektion zu vermeiden, zu den Regelkreisen der Schöpfung. Der Schöpfung unterstelle ich hier, bei Vulkanausbrüchen und Ähnlichem keine Fehler, sondern bestenfalls ein uns unbekanntes Programm. Wir müssen uns an der Krise messen, lernen und vor allem zur Änderung bereit sein. Bei all den beklemmenden Abwehrmaßnahmen muss ich an den Bibelspruch denken „Wer sein Leben bewahren wird, der wird es verlieren“.

Zehntausende vitale Lebensmodelle und Strukturen werden geopfert, um einen Status quo zu erhalten. Wenn ich sehenden Auges daran denke, dass meine Kinder ihre Firma, ihren Job oder nicht einmal eine minimale materielle Sicherheit erhalten können, dann würde ich es als meine Verantwortung annehmen, meinen Platz zu räumen, um dem blühenden Leben Raum zu geben – im Klartext heißt das auch, bewusst zu sterben. Das ist keine heldenmütige Floskel, sondern gelebtes Leben, weshalb ich auch für mich jegliche Heime und Dauerpflege ablehne.

Ich sehe nicht ein, als kaum noch lebensfähiger Organismus eine junge Familie über Jahre hinaus zu belasten und zu blockieren. Wir haben auf den wichtigsten Ebenen verlernt, loszulassen und ein Schicksal anzunehmen, wie es ist.
In vielen Märchen gibt es gegen Schluss sinngemäß eine Stelle, wo es heißt: „Der König fühlte sein Ende nahen und rief seine Söhne zu sich ...“ – und das Ende kam dann nach drei Tagen. Und wenn dann der religiöse Hintergrund auch tragfähig ist, dann könnte doch aus diesem Ende ein letztes und vielleicht sogar das größte Fest werden ...

Rainer Stangl, Engerwitzdorf

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5  Kommentare
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fotoeder (340 Kommentare)
am 18.03.2020 16:00

Der Artikel hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich finde es bewundernswert wenn jemand so abgeklärt über sein Leben und den möglichen Tod denkt. Aber worum geht es wirklich ? Ein Virus und seine Auswirkungen müssen bekämpft werden. Das kostet Milliarden, das stimmt. Wir werden gegen das Virus gewinnen und nicht unsere Leute opfern. Es ist ja nicht so dass es gerade ein paar 95 jährige sterben wie uns manche erklären wollen. Heute ist in OÖ eine Frau mit 27 Jahren gestorben. Wer kennt schon wie gut sein eigenes Immunsysthem funktioniert? Es wird oft verharmlost, das heißt dann: Risikopatient oder Vorerkrankungen. Das kann Diabetes sein, Bluthochdruck, Asthma usw. da kommen dann aber schon viele in Frage. Wenn ich mir anschaue was alles für Rüstung ausgegeben wird, da ist unendlich viel Geld da. Jetzt geben wir mal was für unsere Gesundheit, für unser überleben aus. Mal was anderes👍 Also, bleibt gesund, Ihr werdet noch gebraucht.

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kovski (49 Kommentare)
am 18.03.2020 14:15

In dem Leserbrief wird ein sehr materialistische Denkhaltung heroisiert. In einem wirklich vitalen Lebensmodell - um die Worte des Schreibers zu verwenden - hat auch die alte Generation einen Wert. Ich hoffe, dass ich noch in späten Jahren meinen Kindern und Enkeln etwas geben kann, das sie schätzen und nicht durch Geld ersetzen können.

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hopfenking (8 Kommentare)
am 18.03.2020 12:02

Mein Gott, so weit darf es nicht kommen, dass sich Bevölkerungsgruppen selbst opfern wollen!
In dieser sehr fordernden und schweren wirtschaftlichen Zeit bin ich äußerst bemüht, unser kleines Unternehmen mit 12 Angestellten durch diese Krise zu führen, um jedem einzelnen Mitarbeiter und deren Familien in der "Zeit danach" wieder die Möglichkeiten zu bieten, das Leben zu genießen und dieses gemeinsam in der Familie zu leben - und dazu brauchen wir unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern! Also sollten wir alle gemeinsam andere Opfer bringen und auf uns alle schauen.

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dieTraunerin (9 Kommentare)
am 18.03.2020 11:07

Herr Stangl, ich bin selber alt und kann Ihre Einstellung als Ergebnis einer persönlicher Abwägung nachvollziehen. Trotzdem bin ich über Ihren Leserbrief unglücklich, um nicht zu sagen entsetzt. Es ist ein großer Unterschied, ob man solche Überlegungen über die Nützlichkeit des Lebens für sein eigenes Dasein macht, oder ob man sie in einer Zeitung öffentlich zur Nachahmung empfiehlt. Fast glaube ich zwischen den Zeilen herauszulesen, dass Sie meinen, dass man aus wirtschaftlichen Gründen die Alten einfach sterben lassen sollte , nur um Firmen und Jobs nicht zu gefährden?

Die Strategie der Regierung kann nun einmal nicht auf Einzelfälle abgestimmt werden. Die meisten Menschen über 65 Jahre haben Freude am Leben. Ich bin sehr froh und dankbar, dass unsere junge Regierung auch das Leben dieser älteren und alten Menschen als schützenswert anerkennt. Hier geht es ja auch um die Weitergabe von Werten und die Wahrung von Menschenrechten.

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oeh (929 Kommentare)
am 18.03.2020 10:20

Ein demütiger und sehr überlegenswerter Kommentar zur momentanen Situation. Es geht nicht darum, dass sich ältere Menschen opfern sollen, aber es geht darum, sich bewußt zu sein, dass es einmal zu Ende gehen wird. Und ein Retten von Leben um jeden Preis ist sehr zu hinterfragen.

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