Corona-Prävention
Betreff: OÖN-Bericht „Wie ein Würfel aus dem Innviertel Coronaviren in der Luft einfängt“
Ich darf Sie als Leiter des Arbeitskreises Innenraumluft am Klimaschutzministerium (BMK) darauf hinweisen, dass das vorgestellte, extrem überteuerte Produkt keinesfalls dazu beitragen kann, die Probleme der gegenwärtigen Pandemie in den Griff zu bekommen. Was aber schwerer wiegt: Praktisch sämtliche Institutionen und offizielle Stellen raten vom Einsatz derartiger Produkte ab. Nahezu täglich erreichen mich Anfragen von Firmen über angeblich revolutionäre Neuentwicklungen bei der Corona-Prävention, die sich dann beim näheren Hinsehen als faule Eier entpuppen – nämlich insofern, dass versucht wird, irgendwelche Substanzen in die Innenraumluft einzubringen oder dieselbe so zu verändern, dass die Viren angeblich abgetötet werden.
In letzter Zeit wird vermehrt „Kaltplasma“ aka Ionisieren der Luft beworben und gehofft, dass sich niemand über die unweigerlich entstehenden Reaktionsprodukte oder auch Gerüche beschwert. Wie aus Ihrem Zeitungsartikel über eine einschlägig tätige Firma hervorgeht, verzichten deren Mitarbeiter auf Masken, weil sie an die Wirksamkeit glauben, was allen vernünftigen Präventionsbestrebungen zuwiderläuft. Ähnlich wird es vermutlich vielen Käufern gehen, die der Meinung sind, auf alle Corona-Maßnahmen wie Abstand, Lüftung usw. verzichten zu können – das Superspreader-Event ist da nicht weit.
DI Peter Tappler, Wien