Bio-Studie: Wales liegt nicht in Oberösterreich
Betreff: "Wie klimaschädlich ist Bio?", OÖNachrichten vom 19. November 2019.
Auch wenn die reißerische Headline „Wie klimaschädlich ist Bio?“ formal eine Frage ist, ist sie in Kombination mit dem Bild eines Traktors samt Unkrautspritze eine Behauptung. Der Verweis auf eine Studie aus England, welche erklärt, wie viele Produkte ohne konventionelle Landwirtschaft importiert werden müssten, und der Rückschluss auf Österreich sind sehr bemerkenswert. Dem Autor sei gesagt, das besagte Wales liegt nicht in Oberösterreich. Österreich ist landwirtschaftlich in fast allen Produktgruppen ein Exportland. Im Gegensatz dazu werden synthetischer Dünger und Pflanzenschutz beinahe zur Gänze importiert, jedenfalls die Rohstoffe dafür.
Richtig spannend wird es, wenn „Agrarwissenschafter“ zitiert werden, ohne eine Studie oder einen Artikel zu nennen, die angeblich fordern, Landwirtschaft nur in Regionen mit intensiver Landwirtschaft zu betreiben und den Rest der Natur zu überlassen. Unabhängig von der Frage, ob bio oder konventionell, bedeutet das für Österreich nichts Gutes. Eine prinzipiell extensive Region wie das Mühlviertel, würde somit geschlossen der Verwaldung freigegeben werden. Man stelle sich das Szenario noch globaler vor, dann wird es wohl ganz Österreich betreffen.