Arme Venus kann nichts dafür
Liebe Welser, bitte streitet nicht länger um die Venus herum. Diese Bronzestatue, eines der schönsten römerzeitlichen Fundstücke, wurde von einem Bauern in Gunskirchen 1913 auf einem Acker ausgeeggt und von ihm 1926 um 2600 Schilling an das Stadtmuseum Wels verkauft.
Nur weil sie 1940/41, also während der NS-Zeit, auf einer vom Kulturamt der Stadt Wels herausgegebenen Postkarte abgebildet war, wurde sie während dieser Zeit zum Kultobjekt und nachgebildet in Überlebensgröße im Messegelände an einem Brunnen aufgestellt. Die arme Venus kann nichts dafür, dass dies alles während der NS-Zeit passierte. Wenn die Welser damit aber nicht umgehen können, kaufen wir Gunskirchner sie gerne um den gleichen Betrag wieder zurück und in Wels wird wieder Ruhe einkehren. Die Bezeichnung „Venus von Wels“ ist ja ohnehin falsch.
Hubert Altenhofer, Gunskirchen