Als die Erde bebte
Fast genau auf den Tag vor mehr als 150 Jahren stand dieser Artikel in der Zeitung:
„Erdbeben im Mühlviertel. Wie die „LinzerZtg.“ mittheilt, wurde am 11. d. M. um 9 1/2-Uhr früh bei einer Temperatur von 5° in den Ortschaften Röhricht, Kirchschlag, Hellmonsödt, Davidschlag und Ober-Neukirchen ein Erdbeben mit donnerähnlichem Getöse verspürt. In Kirchschlag selbst klirrten alle Fenster und in einer dortigen Villa waren die Bewohner der Meinung, es sei die schwere Schneemasse, welche auf dem Dache lag, plötzlich herabgestürzt, während man sich später vom Gegentheil überzeugte; der Wirth in der Glasau glaubte bei diesem donnerähnlichen Schlag, daß in seinem Keller von den Weinfässern die Reife abgesprungen seien, was aber gleichfalls nicht der Fall war. Dieses Erdbeben erfolgte in einer Region von 2- bis 3000 Fuß über der Meeresfläche. Wir bemerken noch, daß in Oberösterreich Erdbeben äußerst selten vorkommen.“ (Prager Abendblatt, Mittwoch 15. 1. 1868)
Hildegard Filzmoser, Hellmonsödt