Verstaatlichte Scheinheiligkeit
Die Diskussion im Ibiza-Untersuchungsausschuss über Postenschacher und Einfluss in (halb-)staatlichen Unternehmen ist an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten. Und zwar von allen Seiten.
Auf der einen Seite stehen die Oppositionspolitiker, die es grundsätzlich als Skandal bezeichnen, wenn Regierungsparteien Aufsichtsräte und Vorstandsposten mit Leuten besetzen, die ihnen ideologisch nahestehen. Ausgerechnet die SPÖ und die FPÖ schreien hier am lautesten und hoffen, dass die eigentlichen (Mit-)Eigentümer der betroffenen Betriebe, also wir Bürger, vergessen haben, dass sie selbst mindestens so unverschämt wie die ÖVP Posten mit ihren Leuten besetzten, auch bei den Casinos.