Karrieresprung in Tirol: Mühlviertlerin Johanna Dumfart beerbt Franz Posch

Sie studierte klassischen Gesang, gab den Berufswunsch Opernsängerin jedoch auf, um sich größtmöglicher Musikvielfalt zu widmen. Sie setzte auf Volksmusik und hat jetzt einen Karrieresprung geschafft: Johanna Dumfart aus Eidenberg.

Franz Posch, Inbegriff des Tiroler Musikanten, geht in Pension und erhält eine Nachfolgerin aus dem Mühlviertel. Sieben Kandidaten – Tiroler, Salzburger und eine Oberösterreicherin – wurden zum Hearing für die Vergabe dieser Position eingeladen. Die Anforderungen waren enorm.

Die Kommission verlangte ein Repertoire von 50 Volksmusikstücken "aus dem Spielgut Tiroler Vorbildgruppen", von denen sie zwei zum Vorspiel auswählte. Ein nicht-volksmusikalisches Stück war gefragt – Johanna glänzte, spielend und singend, mit einem Tanz im 7/8-Takt. Natürlich alles ohne Noten.

Nach dem Vorspiel das Nachspiel: Ein Harfenstück wurde vorgespielt und war sofort auf der Harmonika nachzuspielen. Dann ein Stück "prima vista" vom Blatt, die Prüfung in Unterrichtspraxis mit zwei Studenten und ein Fachgespräch über das Unterrichtskonzept. Schon am nächsten Tag erfuhr Johanna, dass sich die Jury für sie entschieden hatte!

Ihr Weg führte vom häuslichen Musizieren (Eltern Karl und Brigitte, Bruder Michael) über das Linzer Musikgymnasium an die Anton Bruckner Privatuniversität und das Salzburger Mozarteum, wo sie ihr Studium in den Fächern Steirische Harmonika, Hackbrett und Gesang mit Auszeichnung abschloss. Auf die Frage nach ihrem Lieblingsinstrument antwortet Johanna übrigens "die Stimme", mit ihr könne sie "die Menschen berühren".

Die Vielseitige spielt auch Klavier "und was halt so daherkommt", musiziert mit mehreren Gruppen, unterrichtet Atemtechnik und Stimmbildung, derzeit Harmonika an der LMS Hartkirchen, hat den eigenen Musikverlag "Loawänd Records" gegründet – und übersiedelt jetzt nach Tirol.