Klebrige Verneinungen im Bergwerk
Journalistengehirne haben die Tendenz, überbordende Kreativität an den Tag zu legen – auch in der Wortfindung. Das kann ins Auge gehen oder tiefer.
1| OÖN-Leser Werner S. ist mit Fantasie gesegnet. Nachdem er auf der Schnellen Seite der OÖN zweimal die Formulierung "Schwellwert erreicht" gelesen hatte, schrieb er an den Grammatikkummerkastenonkel: "Ich frage mich, was hier geschwollen ist. … Man könnte etwa an Schwellkörper denken."
Nun: Der Schwellwert rutschte mit der Corona-Berichterstattung in die Tageszeitungsspalten. Ursprünglich kommt er vom Verb "schwellen" und wird auf Dinge angewendet, die schwellen: Gelatine, zum Beispiel.