Damit das Land nicht weiter ausrinnt
Wer übers Land fährt, ist es längst gewohnt, dass in Dörfern und Märkten Gebäude leer stehen. Geschäfte, Werkstätten, Gasthäuser, Tankstellen – verwaist. Junge Leute sind in die Städte gezogen. Die Verbliebenen müssen zu ihren Arbeitsplätzen auspendeln, viele ein bis zwei Stunden täglich.
Weil nur noch die Älteren verwurzelt sind, fehlen in Dörfern die Menschen, die das soziale Leben aufrechterhalten. Auch sinkende Geburtenzahlen tragen bei, dass der ländliche Raum austrocknet. Vereine beschränken ihre Aktivitäten oder stellen sie gar ein. Sportplätze sind verwaist – ausgenommen die Asphaltbahnen, wo sich die Pensionisten tummeln. Ortsparteien haben sich heuer schwergetan, ausreichend Kandidaten für ihre Wahllisten aufzubieten. Negativauslese wird beklagt.