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Artensterben im Dorf

Von Christine Haiden,  09. Mai 2019 00:04 Uhr

Im Dorf meiner Kindheit gab es noch Raine zwischen den Feldern. In diesen Streifen war unter anderem das angesiedelt, was heute Biodiversität genannt wird und in höchstem Maße bedroht ist: Insekten, Pflanzen, alle Lebewesen, die sich im mageren Zwischenreich der gedüngten Nutzäcker eingerichtet hatten.

Als die Menschen im Dorf immer weniger und die Traktoren immer größer wurden, schwanden die Raine wie Schnee in der Frühlingssonne. Aber nicht nur sie. Langsam leerte sich Stall um Stall, zuerst gingen die Schweine, dann die Kühe, schließlich verstummte auch das Gackern der Hühner. In den Vierkanthöfen stehen nun nicht nur die Stallungen leer, auch die Kinderzimmer sind verwaist. Das Dorf stirbt langsam aus. Keine Zukunft, heißt es resignativ, zu kleine Höfe, zu hohe Kosten.