Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Marmorata – die Königin der Fische aus dem Isonzo-Türkis

Von Klaus Buttinger, 29. Mai 2018, 00:04 Uhr
Petri Heil!
Tolle Marmorierung Bild: Janssen

"Slowenien", entschied die Holde und legte damit das Ziel einer Frühjahrsurlaubswoche fest.

 "Nur wenn ich mindestens einen Tag lang in der Soca fischen darf", lautete meine Bedingung, die Gnade fand unter ihren liebreizenden Augen. Soca also, die türkise Schönheit, die sich von den Julischen Alpen bis zur Adria zieht, dieser geschichtsträchtige Isonzo, Titos Wasser, ist die Heimat der marmorierten Forelle, der Marmorata. Die autochthone Salmonidenart wird bis zu 1,20 Meter lang und gilt als erhaltenswerter Schatz der EU-Unterwasserfauna.

Nahezu verschwunden war die Marmorata. Sie neigt zur Hybridisierung mit der Bachforelle. In Nebenflüsschen der Soca erhielt sie sich in wenigen Stück, bis vor einigen Jahren ein Nachzuchtprogramm griff und sie auch für Fischer wieder Ziel werden konnte.

"Sie ist deutlich scheuer als die Regenbogenforelle", erklärt mir Guide Lesly Janssen (www.slo-fly.com), der mich mit den Besonderheiten des Reviers "Obere Soca" vertraut macht. Kein billiges Vergnügen (Catch & Release-Tageslizenz 59 Euro, 1 Tag Guiding ab 150 Euro) – aber wie oft verschlägt es einen schon an diesen traumhaften Fluss?

Janssen, ein 33-jähriger Niederländer, der die Soca lieben lernte, fischt bevorzugt auf Sicht. Minutenlang steht er am Ufer, starrt ins Blaue, erkennt, was für meine Augen nahezu unsichtbar ist; jene hellgrauen Streifen in der Strömung, hinter denen wir her sind. Dann hockt er sich nieder, wir überlegen eine Taktik: anschleichen von hinten, mit einer Trockenfliege den Fisch überwerfen oder ihm an der hohen Angel (Highsticking) von der Seite her eine Nymphe servieren ... "Bei der Marmorata", sagt er, "hast du nur einen Versuch. Geht der daneben, spielt sie nicht mit auf deiner Party." Bevor mich Janssen auf die Soca loslässt, üben wir. Im Nebenflüsschen Lepena erklärt er mir noch die Basisweisheit des Werfens mit der Flugangel, und zwar hübsch bildlich: "Zurück, wie wenn du ein Telefon abnimmst, nach vorne, wie wenn du einen Nagel einschlägst."

Ans 0,14er-Fluorcarbon-Vorfach binde ich einen Black Stimulator, eine Steinfliegen-Imitation. Ich werfe nicht, ich lege sie an der gestreckten Angel vorsichtig vor die Nase des grauen Strichs. Der kommt hoch, nicht allzu schnell, nimmt den Köder und taucht wieder ab. Anhieb, meine erste Marmorata hängt. Nicht allzu groß, 40 Zentimeter, aber eine Marmorata! "Ein Lotto-Fünfer", kommentiert Janssen. "Es gibt Fischer, die sind wochenlang hinter ihrer ersten Marmorierten her." Vier Regenbogen fing ich an dem Tag noch aus der Soca – aber kein Vergleich.

mehr aus Fischer-Kolumne

Wenn nichts, aber auch gar nichts geht

Was die Nase über einen Fischer aussagt

 Reden wir offen über Otter & Co

Wildwestfischerei an der Stoanernen Michl

Autor
Klaus Buttinger
Redakteur Magazin
Klaus Buttinger
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen