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Der Rote Veltliner – mehr als nur der Liebling der Sommeliers

Von Hans Stoll, 17. Dezember 2022, 22:23 Uhr
Josef Fritz: „Der Rote Veltliner passt perfekt zu mir und zum Wagram!“ Bild: Weingut Josef Fritz, Raussenberg

Dass die Namensgebung mancher Rebsorten beim Konsumenten für Verwirrung stiften kann, ist mit dem Beispiel des Roten Veltliners leicht darstellbar. Eine Weißweinrebsorte, die etwas später ausreift, dadurch länger der Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist und deshalb eine leicht rötliche Färbung der Schale mitbringt.

Darüber hinaus gehört der Rote Veltliner in der Vergangenheit wohl zu den am meist unterschätzten Rebsorten des Landes. Genetisch nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt, galt selbiger in früheren Zeiten als Massenträger (jede Menge Trauben konnten auf dem Stock gedeihen), der als solcher dünne, nichtssagende Einheitsweine lieferte. Glücklicherweise hat sich dieses Blatt in den letzten Jahren völlig verändert. Top Produzenten in Niederösterreich nahmen sich der heimischen Sorte an, hegen und pflegen ihre Stöcke in den besten Lagen, schauen auf eine kontrollierte Ertragsminderung und lassen den Wein kellertechnisch mit großer Umsicht heranreifen. Der Pionier in Sachen Roter Veltliner ist der Wagramer Winzer Josef Fritz vom Zaussenberg. Vor mehr als 30 Jahren hat er das Potential dieser Sorte entdeckt, diesen lieben und schätzen gelernt und ist der Überzeugung, dass diese Sorte zu ihm und zum Wagram einfach perfekt passt. Mit enorm hohem Arbeitsaufwand was unter anderem Einstricken, Laubarbeit und rigoroser Ertragsbeschränkung betrifft, sorgt er dafür, dass bestes Traubenmaterial von den Top-Rieden in den Keller kommen.

Hans Setzer, der Hohenwarther Spitzenwinzer, wiederum meint dazu: „Im Keller machen wir mit allen Weinen dasselbe, nämlich nichts!“. Das Ergebnis der peniblen Arbeit in den Gärten sind dann vielschichtige, elegante Weine mit denen jeder Sommelier seine Gäste positiv überraschen kann. Ein breiter Aromabogen, der sich von Kernobst bis zu exotischen Früchten spannt, eine frische angenehme Säurestruktur, die sich positiv dem Geschmacksprofil anpasst, verleiht bei optimaler Balance einen mehr als positiven Eindruck. Für Sommeliers und Weinberater stellt sich der „Rote-Weiße“ auch als universeller Speisebegleiter ein, der Genussfreude bereitet. Leider gibt es für diese arbeitstechnisch launige Sorte wenig Anbauflächen. Knapp an die 200 Hektar sind es, die vor allem am Wagram, in kleineren Mengen auch im Krems- und Kamptal und Teilen des Weinviertels, ausgepflanzt sind.

Alles in allem: Ein in Fachkreisen hoch eingeschätztes Genussprodukt und nicht nur der Liebling der Sommeliers, sondern auch bei Weinliebhabern ein beliebter Individualist.

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Hans Stoll
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