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Was ein E-Auto und ein Hund gemeinsam haben

Von Gerhild Niedoba   14.Oktober 2021

Wer neue Bekanntschaften schließen möchte, sollte sich bekanntlich einen Hund zulegen oder sich diesen zumindest für vereinzelte Gassi-Runden ausborgen. Nachdem ich aber beides schon zuhause habe - Hund und Mann - war ich umso mehr erstaunt, als ich plötzlich vermehrt von wildfremden Herren angesprochen wurde. Doch bald fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die redseligen Fremden waren weniger an mir als an meinem Testauto interessiert. Was ich wiederum aber nicht so schlimm fand. Schließlich bin ich es als Hundehalterin gewohnt, dass die eigene Person ins Hintertreffen gerät und sich beim ersten Treffen erst mal alles um Hundefutter, Kotsackerl und tierisch gesunde Energieriegel dreht. 

Mein erstes motorbezogenes Blind Date hatte ich übrigens bereits wenige Minuten nach der Übernahme des Wagens. Ob der für mich noch ungewohnten Fahrweise mit Automatikgetriebe rollte ich noch etwas vorsichtig aus der Tiefgarage. Doch bereits an der ersten Kreuzung genoss ich das neue, surrende Fahrgefühl und nahm völlig entspannt ein paar tiefe Atemzüge durch das offene Fenster. 

Ein Zuruf aus dem Nachbarauto riss mich aus meinen Gedanken: „Sagen Sie bitte, wie viel muss man denn derzeit für diesen E-Peugeot hinblättern? Ich hab den nämlich schon länger im Auge, das ist mein Traumwagen!“, ließ der nette Volvo-Fahrer mich als quasi Auto-Besitzerin etwas stolz werden, aber gleichzeitig auch erröten: „Ich weiß es leider nicht“, entgegnete ich mit einem Lächeln, „das ist ein Testauto und ich habe es gerade erst übernommen“. Es folgten noch ein paar weitere freundliche Worte, ehe uns das Grün der Ampel wieder trennte. 

Austausch an der Supermarktkasse

Zwei Tage später hielt ich auf meinem Heimweg noch kurz an, um einkaufen zu gehen. Bereits beim Eingang des Geschäfts fiel mir im Augenwinkel der großgewachsene Mann auf, der mir zunächst nur sehr freundlich zulächelte. Weil ich einen guten Tag hatte und ein ebensolcher Abend in Aussicht stand, erwiderte ich diese Geste, widmete mich dann aber wieder meiner Einkaufsliste. „Sind Sie da vorher mit dem blauen E-Auto hergekommen?“, nahm der Fremde an der Supermarktkasse dann erneut den Kontakt auf, ehe er unverblümt zu seiner eigentlichen Frage überging: Welche Akkuzellen denn für den Betrieb dieses Wagens verantwortlich seien? Wie groß die Reichweite sei und wie lange der Ladevorgang dauere, wollte er wissen. 

Es entwickelte sich noch ein kurzes, aber nicht minder interessantes Gespräch über mangelnde Lademöglichkeiten in einem Mehrparteienhaus bis hin zu unserer Übereinstimmung, dass verfügbare Ladestationen an der Arbeitsstelle wesentlich zur Kaufentscheidung eines E-Autos beitragen. Dass wir unmittelbar vor dem  Bezahlen noch draufkamen, dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben, rundete diese spontane Supermarkt-Unterhaltung noch ab. 

Vor ein paar Tagen dann war es ein Gemeindebediensteter in oranger Arbeitsuniform, der mich an der Ladestation in meinem Heimatort ansprach und sich für den genauen Ablauf an den Ladesäulen interessierte.

Gespräche wie diese sind zwar nur kurze Sequenzen, doch schon jetzt merke ich, dass sie meinen Alltag bereichern. Auch, weil sie mich anstacheln, mehr über meinen neuen elektrobetriebenen Begleiter zu erfahren. Und daher kann ich nun auch sämtliche Antworten nachreichen: Etwa, dass der Peugeot e-2008 ab einem Preis von 38.500 Euro zu haben ist und die elektrische Energie über eine Lithium-Ionen-Batterie gespeichert wird...

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