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Die Zeit drängt

Von Markus Prinz   18.Februar 2019

Erstmals in dieser Saison müssen sich die Anhänger der Black Wings (berechtigte) Sorgen machen, ob sie 2019 überhaupt in den Genuss von Playoff-Hockey an der Unteren Donaulände kommen werden.

Denn, bei allem Respekt vor der Sichtweise von Trainern und Spielern ("von Tag zu Tag", "von Spiel zu Spiel") - langsam sollte man in eine Form kommen, in der man sich mit den Besten dieser Liga messen kann. Das ist derzeit nicht der Fall, die Mannschaft sucht noch immer nach dem abhanden gekommenen Selbstvertrauen. Enge Duelle gegen Innsbruck und Villach in der Qualification Round sind nicht das, was sich die sportliche Leitung von dieser Mannschaft erwartet hat. Woran liegt's, dass die Black Wings derzeit nur ein Schatten von dem sind, was sie über die letzten Jahre so stark gemacht hat?

Hauptsächlich liegt das an den Protagonisten auf dem Eis selbst. Viele Leistungsträger sind außer Form, kaum einer bringt die Leistungen, die man sich vor der Saison erhofft hat. Defensiv wie auch offensiv. Optisch deutlich erkennbar ist das am Beispiel Brian Lebler. Es wirkt so, als würde das Kapitänsamt mit all den Pflichten, die damit einhergehen, zu fordernd für seine Ausbeute auf dem Eis sein. Die Mannschaft hat sich zu Saisonbeginn mehrheitlich für Lebler als Kapitän ausgesprochen, doch bereits Ex-Trainer Troy Ward hat damals gewarnt: "Manchmal ist das für einen Spieler, der Tore erzielen soll, eine zu große Bürde." Nicht absprechen darf man dem Kapitän aber, dass er puncto Einsatz vorangeht und seine Kapitänsrolle bravurös erfüllt. Und 23 Tore sowie 17 Vorlagen sind auch nicht wenig. Trotzdem, Lebler erzeugt aktuell nicht die Gefahr, die schon einmal von ihm ausging - auch in dieser Spielzeit.

Apropos Ward: Der hat im Laufe der Saison seine gewünschte Spielweise (schnelle Angriffe, Scheibe tief spielen, frühes Gegenpressing - im Fachjargon 'das Spiel nach Norden' genannt) adaptiert und etwas mehr Kombinationen (ein sogenanntes 'Ost-West-Spiel') forciert. Damit kam der Erfolg zeitweilig zurück. Zumindest so lange, bis die Linzer in ein weiteres Tief gerutscht sind. Mit Tom Rowe kam die vermeintliche Wende.

Die Linzer wirkten in den ersten beiden Spielen nach der längeren Nationalteampause wieder genau so blutleer, wie nach den vorangehenden beiden IIHF-Breaks in dieser Saison. "Es war ziemlich zach", resümierte gestern auch Manager Christian Perthaler, obwohl sein Team drei Punkte gegen Innsbruck mitnehmen konnte. Doch der Anspruch ist ein anderer. Es geht um das Wie. Was bedeutet das also für Rowe?

Rowe vertraut auf die Stärken seiner Spieler. Er weiß, dass sie zu ihrem Spiel zurückfinden können. Mit dem Gegner wolle man sich nicht zu sehr befassen. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, bis die Gegner nicht mehr Villach oder Innsbruck heißen, sondern möglicherweise Graz, Wien oder Klagenfurt. Die kommenden zwei Wochen werden darüber entscheiden, ob Linz heuer den Sprung ins Playoff schafft, oder erstmals seit der Saison 2005/06 wieder zuschauen muss.

Ob auch Rowe seine Spielweise der aktuellen Verunsicherung anpasst, wird sich spätestens am Freitag beim Gastspiel in Dornbirn weisen. Spätestens dann sollten die Linzer aber einen Schritt in Richtung Bestform machen, sonst könnte die Saison tatsächlich am 10. März, drei Tage vor dem ersten Viertelfinalspiel, enden. Die Zeit drängt.

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29. März 2024