Umfrage: Wien ist als Wohnort seit der Corona-Krise weniger gefragt
Die Wohnwünsche der Österreicher haben sich in den vergangenen Wochen deutlich geändert: Immobiliensuchende wollen aufs Land, zumindest aber Balkon oder Terrasse.
Durch die Corona-Krise haben sich die Wohnwünsche der Österreicher verändert: Wien ist als Wohnort weniger gefragt als früher, deutlich mehr Menschen würden gerne auf dem Land wohnen. Das hat eine Onlineumfrage gezeigt, unter anderem durchgeführt von der sReal. Verliererin der Corona-Krise im Beliebtheitsranking ist eindeutig die Bundeshauptstadt: Während vor Corona 34 Prozent der Immobiliensuchenden unbedingt nach Wien wollten, waren es danach nur noch 25 Prozent. Die Landeshauptstädte blieben dagegen einigermaßen stabil bei den Wohnwünschen (15 Prozent im Vergleich zu 16 Prozent vor der Krise). Ein wenig beliebter wurden kleinere Bezirksstädte (12 Prozent vorher, 16 Prozent jetzt). Ländliche Idylle suchten vor Corona 39 Prozent der Befragten, danach waren es 43 Prozent. Rechnet man hier die Bezirkshauptstädte dazu, wollen fast 60 Prozent der Befragten weg aus den größeren Städten.
Von einer großen Stadtflucht kann man aber noch nicht sprechen, zu gering sind hier – noch – die Verschiebungen in den Präferenzen, lautet eines der Ergebnisse der Umfrage. Dauert die Corona-Krise aber noch länger, könnte es ein Umdenken geben – auch weil Homeoffice und flexiblere Arbeitszeiten einen Umzug aufs Land attraktiver machen.
Auch der Wunsch nach Freiflächen ist deutlich ausgeprägter als früher: Waren in Prä-Corona-Zeiten ein Garten (29 Prozent), ein Balkon oder eine Terrasse (56 Prozent) sehr wichtig, stieg die Beliebtheit danach für die Teilnehmenden bei Gärten um 16 Prozentpunkte an, bei Balkon und Terrasse waren es plus drei Prozentpunkte. "Wir können jetzt schon sagen, dass diese Außenbereiche eine Aufwertung erfahren werden", sagt Michael Pisecky, Geschäftsführer sReal Immobilien.
Fast drei Viertel der Immobiliensuchenden, nämlich insgesamt 73 Prozent, wollen Eigentum erwerben. Ein Grundstück suchen dabei zwölf Prozent, eine Eigentumswohnung 30 Prozent, und ein Haus wollen 31 Prozent kaufen.
Die Umfrage wird seit 2012 durchgeführt. Im Untersuchungszeitraum vom 30. Jänner bis 30. Juni dieses Jahres wurden 5274 User der Plattformen zu ihren Wohnbedürfnissen befragt.
