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Sanierungsförderung neu: Weg vom "Dämmen um des Dämmens willen"

16. Mai 2020, 00:04 Uhr
Sanierungsförderung neu: Weg vom "Dämmen um des Dämmens willen"
Bild: Phovoir

Thermische Sanierungsstufen fallen weg – Modell "Abriss – Neubau" wird forciert.

Schluss mit den thermischen Sanierungsstufen, dafür mehr Anreize für die Nachverdichtung, Ortskernbelebung und Ressourcenschonung: Die oberösterreichische Landesregierung hat Anfang dieser Woche die neuen Sanierungsverordnungen für den Eigenheimbereich sowie für den mehrgeschoßigen Wohnbau beschlossen (wir haben berichtet).

Markanteste Änderungen im Vergleich zu den bisherigen Sanierungsverordnungen: Wer bisher sein Haus saniert hat, erhielt einen Annuitätenzuschuss zwischen 25 und 40 Prozent, abhängig von der energetischen Stufe, die durch die Sanierung erreicht wurde. Diese thermischen Sanierungsstufen fallen nun weg, sie werden durch Pauschalen ersetzt: Dämmen soll nur noch bis zum sogenannten "kostenoptimalen Niveau" gefördert werden, sagt Manfred Haimbuchner (FP), Wohnbaureferent und Landeshauptmann-Stellvertreter: "Es gibt kein Dämmen um des Dämmens willen mehr." Das Geld, das frei wird, soll in die Nachverdichtung und in den Kampf gegen Bodenverbrauch fließen.

Die Höhe der Darlehenszuschüsse ist von der Art der Sanierung (umfassende Sanierung, Einzelteilsanierung, Abbruch eines Wohnhauses und gleichzeitiger Neubau eines Eigenheims) abhängig. Ein Beispiel: Im Fall einer umfassenden Sanierung eines bestehenden Eigenheims beträgt die maximale Darlehenshöhe 50.000 Euro. Der Zuschuss des Landes beträgt ein Viertel des förderbaren Darlehens. Statt eines Zuschusses kann auch ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Bauzuschuss gewährt werden.

Zusätzlich zu den Pauschalbeträgen sind im Eigenheimbereich mögliche Förderzuschläge vorgesehen: Wenn etwa bei der Sanierung zusätzlich eine weitere Wohnung geschaffen wird, dann erhöht sich das förderbare Darlehen um 8000 Euro. Bei bestehenden denkmalgeschützten Gebäuden erhöht sich das förderbare Darlehen um 5000 Euro (Denkmalbonus). Wer bei der Sanierung der Fassade auf mineralölbasierte Dämmstoffe verzichtet, erhält den Ökologiebonus.

Ab 1. Juni gültig

Auch ein energetischer Bonus ist vorgesehen, der genau am kostenoptimalen Niveau liegen soll. Dabei wird auf den Heizwärmebedarf bzw. die Gesamtenergieeffizienz abgestellt. Ein Beispiel: Um den Darlehenszuschuss von 2500 Euro zu erhalten, kann die Außenhülle des Hauses einen Heizwärmebedarf von 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter aufweisen. Zusätzlich muss aber etwas an der Haustechnik verbessert, etwa die Heizung erneuert werden.

Auch bei Wohnhäusern mit mehr als drei Wohnungen sowie Wohnheimen wird ein Anreiz zu mehr Verdichtung gesetzt: Wer den Bestand saniert bzw. Wohnungen dazubaut, erhält einen Zuschuss von maximal 850 statt bisher 800 Euro je Quadratmeter förderbarer Nutzfläche. Dieser Betrag erhöht sich, je mehr dazugebaut wird: So ist jetzt eine Vervierfachung des bisherigen Bestands möglich. Bisher wurde lediglich bis zu einer Verdoppelung der Nutzfläche gefördert. Neu im mehrgeschoßigen Wohnbau ist das Fördermodell "Abriss – Neubau".

"Mit den neuen Sanierungsverordnungen setzen wir Förderanreize in Richtung der Nachverdichtung und der ressourcenschonenden Schaffung und Erhaltung von Wohnraum", sagt Haimbuchner.

Kritik zur Novelle kam von der Raumordnungssprecherin der Grünen, Uli Böker: "Die Anreize gehen zu wenig weit, um das dringende, klimarelevante Sanierungs- und Nachverdichtungsprogramm anzukurbeln." Die Förderzuschläge seien zu gering und würden nur wenig Steuerungswirkung entfalten.

Die Ziviltechnikerkammer Oberösterreich vermisst begleitende Maßnahmen und Beratungseinrichtungen: Für die Bauberatungen fehle die erforderliche Ausgestaltung, etwa ein Bonus für Beratung durch Ziviltechniker.

Die neuen Regelungen sind ab 1. Juni 2020 gültig. (prel)

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9  Kommentare
9  Kommentare
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u25 (4.949 Kommentare)
am 18.05.2020 09:36

Das todisolieren mit giftigem Kunststoffdreck sorgt bei den Bewohner für ein Sauna- Wursthautfeeling.

Und so was wird auch noch gefördert.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 17.05.2020 15:56

Klar, Lebensqualität zählt gar nichts. Dichter Wohnbau, damit Österreich bald 18 Mio Einwohner haben kann. Die Zuwanderer stehen vor der Türe. Die Wirtschaft muss wachsen, irgendwie müssen die Corona-Kosten hereingeholt werden.
Grünflächen zwischen den Wohnungen sind reine Verschwendung. Privater Gemüseanbau und Blumengärten sind eh für die Katz, sowas erhöht nicht das Bruttosozialprodukt. Wer braucht noch Schmetterlinge und Wildbienen? Die kann man eh nicht essen.

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 17.05.2020 15:25

Weg vom "Bauen um des Bauens willen" ☺
Rückkehr zur Großfamilie würde alle Wohnungsprobleme lösen, Singlehaushalte sind sowie die Spitze des Egoismus und der Unfähigkeit!

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 17.05.2020 15:37

...sowieso ..

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 17.05.2020 11:21

hat die Bau Mafia ein neues Konzept gefunden?
Abreißen?
doch die Neubauten sind auch nicht weltbewegend und nach ein paar Jahren sanierungsbedürftig 😉

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grannysmith (954 Kommentare)
am 17.05.2020 09:58

"75 Kilowattstunden pro Quadratmeter" … das galt schon vor 20 jahren als Energieverschwendung - wo ist da die nötige Weiterentwicklung ?
und dann 2500E - das kost alleine das "stylische" Waschbecken - lächerliche Förderung.
Die Leute kapieren einfach nicht, das die "Einsparungen" beim Bau für die nächsten 30 Jahre die Betriebskosten in die Höhe treiben !
da ist der pool viel wichtiger....
Und nachher jammern, wenn in einer der laufenden Krisen das Geld mal kurzfristig knapp wird.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 16.05.2020 20:22

Ich weiß zwar nicht was "Dämmen um des Dämmens Willen" sein soll. Aber es wäre doch dumm nicht nach dem technisch möglichen Standard so zu dämmen, dass eine Heizung nicht mehr erforderlich wäre, ansstatt mutwillig weniger zu Dämmen, nur damit man dann erst wieder das trojanische Pferd im Haus stehen hat. Und die Förderung von Einfamilienhausbauten muss sich überhaupt aufhören. Förderungen sollten nur noch für den Mehrparteien-Wohnungsbau in Stadtlage oder Ortskernen mit Anbindung an die Eisenbahn vorgesehen sein.

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 17.05.2020 14:08

Die HILLSMITH schreibt wieder wirres Zeug!
"Förderungen sollten nur noch .....oder Ortskernen mit Anbindung an die Eisenbahn vorgesehen sein."

Was heißt der Begriff "Anbindung an die Eisenbahn "?
Fünf km ist schon zu weit, wenn man zu Fuss zum Bahnhof gehen muss - auch drei ist schon problematisch, denn bei Sauwetter -mittel starker Regen. Schneefahrbahn, Glatteis - muten sich nur wenige das Fahrrad zu.
Hier schließt man 80 % der Bevölkerung in Gemeinden unter 5000 Einwohner aus - die Landbevölkerung sozusagen!

Aber wahrscheinlich heißt für HILLSMITH Anbindung an die Eisenbahn 30 km bis zum nächsten Bahnhof - und das ist eine Regionalbahn, die gerade mal zu den Pendlerhaupzeiten stündlich und am Wochenende kaum fährt!

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 16.05.2020 13:31

Mit der Hinzunahme von oft sehr komplizierten Ziviltechnikern würde man Bauvorhaben weiter verzögern und von der Förderung wäre vieles wieder weg. Die meisten Häuslbauer haben sehr viel Hausverstand. Zur Steuerungswirkung der Grünen.:Wer würde sich alles bis zur Türklinke vorschreiben lassen. Da lassen dann viele die Förderung mit einer gewissen Steuerung lieber liegen.

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