Russen finden Gefallen an türkischen Immobilien
ANKARA. In der Türkei haben die Verkäufe von Häusern und Eigentumswohnungen im April stark zugelegt – auch dank der Nachfrage von Russen.
Die Zahl der gesamten Verkäufe stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38,8 Prozent auf 133.058 Einheiten, wie das Statistikamt in Ankara mitteilte.
Dabei wuchsen die Immobiliengeschäfte mit ausländischen Kunden mit einem Plus von 58,1 Prozent überdurchschnittlich stark. Die Abschlüsse mit Russen stiegen von 547 im März auf 1152 im April. Aus keinem anderen Land kommen mehr Immobilienkäufer in der Türkei. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Iraner und Iraker.
Reiche Russen haben die Türkei nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine als sicheren Hafen für ihr Geld entdeckt, während westliche Staaten mit Sanktionen reagierten und dabei auch Einzelpersonen belegten. "Das sind reiche Russen, aber keine Oligarchen", sagte der Mitgründer der Immobilienfirma Golden Sign in Istanbul, Gül Gül. "Es gibt Kunden, die drei bis fünf Wohnungen kaufen."
Immobilieninvestitionen in der Türkei sind für Ausländer auch wegen der schwächelnden Landeswährung Lira attraktiv. Diese hat allein im Vorjahr um 44 Prozent zum Dollar abgewertet und ihre Talfahrt auch heuer fortgesetzt.