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Raffinierte Lösungen für die Zukunft

Von Georg Wilbertz   27.November 2021

Um es vorweg zu sagen: raffinierte, innovative und zukunftsorientierte Lösungen sind auf allen Ebenen der Architektur und des Bauens umsetzbar. Neubauten bieten hierfür ein großes Potenzial. Sie beschränken sich im Idealfall nicht auf das technisch Machbare, sondern verbinden dieses mit qualitativer Gestaltung. Zwei Aspekte bestimmen aktuell die Diskussion: Einerseits sollte es uns um die Schaffung sozialer Wohn- und Lebensräume gehen. Sie geben unserer Gesellschaft einen positiven baulichen Rahmen. Andererseits müssen durchdachte Neubauten entwickelt werden, die das Bauen in Richtung Nachhaltigkeit, Ökologie und Funktionalität optimieren. Beim oberösterreichischen Architekturpreis Daidalos werden herausragende Planungsleistungen in der Kategorie "Raffinierter Neubau" ausgezeichnet.

Die größte Herausforderung stellt nach wie vor der Wohnbau dar. Zunächst geht es vor allem um die Schaffung leistbaren, sozial ausgleichenden Wohnraums. Darüber hinaus sollten verstärkt alternative Wohnformen entwickelt werden, die den besonderen Bedürfnissen unterschiedlicher Gruppen entgegenkommen. Verweisen kann man etwa auf genossenschaftliche Initiativen oder die Aktivitäten von selbstorganisierten Baugruppen. Besonders in diesem Segment hat Oberösterreich großes Nachholpotenzial.

Raffinierte Lösungen für die Zukunft
2020 konnte in Darmstadt die spektakuläre Fußgänger- und Radfahrbrücke des Büros netzwerkarchitekten GmbH (Darmstadt) eröffnet werden.

Intelligente Infrastrukturen

Eine besondere Rolle wird weiterhin die Frage intelligenter, maßstabsgerechter Verdichtung spielen. Dies gilt für den städtischen wie den ländlichen Raum, der mehr und mehr durch ungeordnete Zersiedelung geprägt ist. In den Städten müssen neue, kreative Konzepte zur Verdichtung entwickelt werden, die über den Bau von Hochhäusern hinausgehen. Hochhäuser in der Stadt schaffen langfristig mehr Probleme, als dass sie Teil der Lösung sind.

Die infrastrukturelle Ausrüstung und Optimierung der Stadt gehört heute zu den wesentlichen Aufgaben des Bauens. Dabei sollte nicht unterschätzt werden, dass auch Infrastruktur- und Ingenieurbauten über die Erfüllung technisch-funktionaler Bedürfnisse hinausgehen. Neben der ökonomischen müssen die ästhetischen und sozialen Dimensionen mitgedacht werden, um durch Baumaßnahmen lebenswerte Orte und Städte zu schaffen.

Neu zu denken ist eine auf Nachhaltigkeit und Ökologie hin orientierte Neustrukturie

rung des Zusammenspiels von Verkehr, Freiflächen und öffentlichen Räumen in der Stadt. Momentan beherrscht das Auto – fahrend oder nicht – große Teile unserer Lebensräume. Diese vor allem in der Stadt wirksame, ungesunde Hierarchie sollte mittelfristig umgekehrt werden. Um dies zu schaffen, müssen infrastrukturelle Anpassungen vorgenommen werden, die die notwendige Mobilität unterstützen und attraktive Lebensräume entstehen lassen.

Häufig wird propagiert, die Lösung vieler dieser Probleme liege in der Entwicklung smarter (digitaler) Tools und Anwendungen (Stichwort Smart City). Oberflächlich betrachtet optimieren sie zum Preis zunehmender Kontrolle die funktionalen Abläufe in den Städten und Orten. Die Komplexität und Perfektion smarter Anwendungen läuft allerdings ins Leere, wenn wir vergessen, auch die realen Straßen, Plätze, Architekturen und Räume attraktiver zu machen. Sie sind es, die – noch – unsere Lebenswirklichkeit maßgeblich mitbestimmen.

Bis zum Beginn der frühen Moderne (vor und um 1900) galt eine weitgehende Trennung zwischen der technisch-funktional orientierten Ingenieurkunst und der sogenannten Baukunst. Heute lässt sich diese Differenzierung nicht mehr aufrechthalten. Technische Innovationen im Bauwesen bestimmen den ästhetischen Charakter einer Planung mit oder werden selbst zur architektonischen Form. Die darin liegenden Potenziale zu nutzen, dürfte sich auf längere Sicht als raffiniert erweisen.

Architekturpreis Daidalos: Bewerbung

Wer?

Zur Einreichung für den oberösterreichischen Architekturpreis Daidalos sind Architekturbüros, Zivilingenieurbüros und interdisziplinäre Projektteams (zum Beispiel Städtebauer, Landschaftsplaner) eingeladen.

Was?

Es werden Projekte in Oberösterreich zugelassen, die zum Zeitpunkt der Einreichung fertiggestellt sind. Sie dürfen nicht älter als rund viereinhalb Jahre sein (Fertigstellung nach 1. Jänner 2017), mit Ausnahme des Sonderpreises Bewährte Bauten. Hier müssen die Objekte im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 fertiggestellt worden sein.

Wie?

Zur Einreichung sind bis zu fünf Fotos (keine Renderings; Fotorechte sind anzugeben), bis zu fünf Plandarstellungen und ein Erläuterungstext mit maximal 1500 Zeichen zulässig. Nähere Informationen zur Einreichung finden Sie auf nachrichten.at/daidalos.
Hier ist auch der Link zur Einreichung selbst, die digital abgewickelt wird, zu finden. Einsendeschluss für den Daidalos ist am 16. Jänner 2022.

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28. März 2024