Parlamentssanierung: Ein riesiger Raupenkran ragt in den Himmel
WIEN. Für die Montage der Stahlunterkonstruktion des künftigen Glasdachs.
Es ist eine der spektakulärsten Baustellen des Landes: Das rund 130 Jahre alte Parlamentsgebäude in Wien wird vom Keller bis zum Dach generalsaniert. Derzeit kommt ein gigantisches Baugerät zum Einsatz: 600 Tonnen schwer und rund 70 Meter hoch ist der Raupenkran, der vor wenigen Tagen aufgestellt wurde. Mit ihm wird ein gigantischer Stahldruckring montiert, der als Unterkonstruktion für die Glaskuppel des neuen Sitzungssaals des Nationalrats dienen soll. Es sind vier Stahlteile, auf denen das Dach künftig ruhen wird. Zusammen wiegen sie ungefähr 180 Tonnen. Damit der Raupenkran bei der Montage nicht umkippt, braucht er ein zweites 200 Tonnen schweres Gerät als Gegengewicht.
Im Fokus der Bauarbeiten stehen zurzeit auch das zukünftige Besucherzentrum und das neue Dachrestaurant. Die im vergangenen Jahr begonnenen Arbeiten an dem frühhistoristischen Gebäudes des Architekten Theophil Hansen sollen bis Sommer 2021 laufen. Die Sanierung ist mit einer Kostenobergrenze von 352,2 Millionen Euro gedeckelt. Insgesamt sind 80 Firmen an der Sanierung beteiligt. Die baulichen Eingriffe an dem Gebäude sind teilweise sehr riskant, weil die historischen Strukturen nicht beschädigt werden dürfen.