Parlament: Umbau im Finale
Sanierung Ende des Jahres weitgehend fertig, Umzug im Sommer.
Seit Ende 2017 wird das 1883 eröffnete Parlamentsgebäude in Wien saniert. Die Corona-Pandemie hat den Zeitplan ins Wanken gebracht, nun soll er aber halten. Im Sommer 2022 soll das Gebäude übergeben werden, wobei schon Ende 2021 die meisten Arbeiten abgeschlossen werden. Dann geht es in den Probebetrieb bzw. in die Inbetriebnahme, wie Harald Wagner von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) – er ist auch Vertreter der Sanierungsgesellschaft – am Montag bei einem Presserundgang angekündigt hat. Aktuell läuft der Innenausbau auf Hochtouren. Ursprünglich war der Sommer 2021 für den Umzug geplant gewesen. Während der Sanierung tagt der Nationalrat in der Hofburg.
Rund 400 Personen sind derzeit auf der Baustelle beschäftigt. Dass das Finale des Großprojekts kommt, ist unter anderem daran zu erkennen, dass kaum mehr Gerüste in den Räumen zu finden sind. Mancherorts wird sogar bereits die Holztäfelung angebracht.
Gewerkt wird noch in jedem Raum. In der Säulenhalle ist etwa eine kleine Fensterwerkstatt eingerichtet worden. Immerhin mussten rund 740 Fenster und 600 Türen an Ort und Stelle restauriert werden. Zu den völlig neuen Besucherräumlichkeiten im oberen Bereich gehört eine verglaste Galerie mit Blick auf den Plenarsaal genauso wie ein moderner Gastronomiebereich.
Der Denkmalschutz stand besonders im Fokus, wobei sowohl die Entstehungszeit unter Theophil Hansen als auch die nach dem Krieg wieder aufgebauten Bereiche berücksichtigt werden mussten.
Am Kostenrahmen soll sich nichts mehr ändern. Im Vorjahr war eine Kostenüberschreitung um 20 Prozent genehmigt worden, da sich im Zuge der Coronakrise gezeigt hatte, dass man mit der gesetzlich festgelegten Kostenobergrenze von 352,2 Millionen Euro nicht auskommen wird.
Wünschenswert wäre, wenn Parlamentarier alten Ballast nicht mit-rückübersiedeln würden, wie zB. Klubzwang statt Gewissensfreiheit.