Offensive für den Holzbau

Öffentliche Bauten werden selten aus Holz gebaut, das soll sich ändern.
Es sind Zahlen, bei denen man sich schnell einmal täuschen könnte: So wächst in Österreichs Wäldern alle 40 Sekunden so viel Holz nach, dass damit ein Einfamilienhaus gebaut werden könnte. Pro Jahr vergrößert sich die Waldfläche um 5500 Fußballfelder. Holz ist außerdem ein beliebter Baustoff: Bei 42 Prozent aller Bauvorhaben kommt er zum Einsatz, wie Markus Hofer von der Wirtschaftskammer Oberösterreich als Geschäftsführer der Sparte weiß – weil sich Holz gut eignet, wenn ein Haus aufgestockt wird oder Bauernhäusern Charme verleiht. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedenfalls vielfältig, und längst ist die Technik so weit fortgeschritten, dass sogar Hochhäuser aus Holz gebaut werden.
Jetzt startete das Land Oberösterreich eine Initiative, weil auch öffentliche Bauten vermehrt aus Holz errichtet werden sollen. Gemeinsam mit "proHolz" wurde deshalb eine Wanderausstellung konzipiert, um die baulichen Vorzüge ins Licht zu rücken. Die Eröffnung fand kürzlich im "architekturforum oberösterreich" (afo) statt, Landeshauptfrau-Stellvertreterin Christine Haberlander, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und proHolz-Obmann Georg Starhemberg rührten für das Projekt die Werbetrommel. Bis Juni wird die Ausstellung in allen Vierteln Oberösterreichs (nächste Station ist in Gaspoltshofen, ab 3. März) zu sehen sein, Verantwortliche in den Gemeinden sollen dazu angeregt werden, Holz beim Bau von Kindergärten, Schulen (wie demnächst in St. Martin im Mühlkreis) und dergleichen einzusetzen. "Die generellen Bemühungen des Landes zur Forcierung des Holzbaus bekommen durch die Krise am Holzmarkt eine noch höhere Dringlichkeit. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz und vermindert unnötige Transportkilometer", sagte Hiegelsberger. Nicht zuletzt sichere der Holzbau auch viele Arbeitsplätze im Land – entlang der Wertschöpfungskette Holz beziehen in Oberösterreich etwa 70.000 Menschen ein Einkommen. (viel)