Nachfrage für private Wohnkredite geht weiter zurück
WIEN. Aufgrund der steigenden Zinsen und der unsicheren Wirtschaftslage geht die Nachfrage für private Wohnkredite weiter zurück, wie die Nationalbank (OeNB) mitteilte.
Nach einem starken Minus im dritten Quartal 2022 ist sie zum Jahresende noch einmal gesunken. Der Trend dürfte sich abgeschwächt im ersten Quartal 2023 fortsetzen. Die Banken rechnen für die ersten drei Monate mit einem weiteren, aber nur noch leichten Nachfragerückgang, wie die OeNB anlässlich der Ergebnisse ihrer vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft unter den führenden Instituten mitteilte.
Damit gehe eine lange Phase steigender Kreditnachfrage "abrupt zu Ende". Kredite seien teurer und weniger leistbar geworden, vor allem im derzeit schwierigen Umfeld mit hoher Inflation und schwacher Konjunktur.
Die bankinternen Richtlinien für Wohnkredite blieben nach deutlichen Verschärfungen im dritten Quartal dann im vierten Quartal unverändert. Die Verschärfungen wurden mit der Risikosituation und den mit August in Kraft getretenen strengeren Vergabekriterien für Immobilienkredite begründet.
Die Kreditnachfrage der Unternehmen blieb im Schlussquartal weitgehend unverändert. Damit sei ein mehr als eineinhalb Jahre dauernder Trend einer steigenden Firmenkreditnachfrage zu einem Halt gekommen, so die Nationalbank. Langfristige Kredite waren weniger gefragt, bei den kurzfristigen Krediten war die Nachfrage weiter hoch.