JKU bezieht neue Wiener Zentrale
WIEN. Im "Haus für Wissenschaft und Kunst" lässt sich die Linzer Uni auf 1000 Quadratmeter nieder.
Die Entscheidung dafür, die Präsenz in Wien zu verstärken, traf die Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) schon 2019. Nun bezieht sie 1000 Quadratmeter im "Haus für Wissenschaft und Kunst", zu dem die alte Postsparkasse am Georg-Coch-Platz in der Wiener Innenstadt umgebaut und adaptiert wurde. Das gab die Universität diese Woche bekannt.
Das vom Architekten Otto Wagner geplante Gebäude ist jetzt ein Zentrum für Universitäten, Forschung und Kunst. Neben der JKU sind dort auch die Akademie der Wissenschaften, die Universität für angewandte Kunst Wien, der Wissenschaftsfonds FWF und das Grazer Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung vertreten. Die gesamte Gebäudefläche beträgt rund 40.000 Quadratmeter. Zur Höhe der Investition gab es keine Angaben, Besitzer der Liegenschaft ist die Firma Signa Prime Selection um Immobilieninvestor Rene Benko.
"Mit dem Einzug verstärkt die JKU ihre Sichtbarkeit und Präsenz in Wien. Aber nicht nur das: Dieser neue Wissenscampus bietet eine räumliche und inhaltliche Verschränkung mit anderen wissenschaftlichen und universitären Institutionen", sagt JKU-Rektor Meinhard Lukas. Durch diese Interaktion entstehe eine "Vielzahl an Synergien und Möglichkeiten", von denen Bürger, Studenten und Forscher profitierten, so Lukas.
Das Angebot am neuen Standort sei vielfältig. Das für die FernUniversität Hagen betriebene Zentrum für Fernstudien Wien, das bisher in der Wiener Strozzigasse war, übersiedelt ebenso in die neuen Räumlichkeiten wie Forschungsgruppen aus den Bereichen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen rund um die JKU-Wissenschafter Gerhard Widmer und Günter Klambauer.
Ein Gebäude mit Geschichte
Die frühere Postsparkasse wurde zwischen 1904 und 1912 errichtet. Das Gebäude zählt zu den bekanntesten Jugendstilbauten Wiens. Die Fassade ist mit witterungsbeständigen Granit- und Marmorplatten verkleidet, rostfreies Aluminium – zur damaligen Zeit ein neuer Werkstoff – findet außen wie innen Verwendung.
Bis Ende 2018 war in der Immobilie die Bawag untergebracht. Ende 2019 hat die Bundesimmobiliengesellschaft das Baurecht erworben. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
BAWAG, BIG und Benko... Eine interessante Konstallation.
Dass sich die JKU drauf einlässt, durch den Kakao gezogen zu werden?